Wanderung Isenthal - Schartihöreli
Gipfelsturm auf das Schartihöreli
Wanderzeit: 5 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - November
Etwas Ausdauer braucht es schon, um das Schartihöreli zu erklimmen. Doch die Rundwanderung ab Isenthal ist sehr abwechslungsreich und lässt einen die Anstrengung mit Leichtigkeit in Kauf nehmen. Obendrein bietet sie viel Aussicht zu den umliegenden Alpengipfeln und auf den Urnersee. 85% der Strecke verlaufen auf Naturwegen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die Verkleinerungsform ist berechtigt: Nicht als trutziger Berg, sondern als neckische Spitze zeigt sich das Schartihöreli. Dieser Gipfel ist definitiv kein Horn, sondern bloss ein Hörnchen – oder im Urner Dialekt eben ein Höreli. Ganz oben geniesst man ein Panorama, das demjenigen auf manchem höher gelegenen und bekannteren Alpengipfel nicht nur ebenbürtig, sondern durchaus überlegen ist. Die Rundsicht reicht von den Schwyzer über die Glarner und Urner bis zu den Obwaldner Alpen. Zusätzliche Würze erhält sie durch einen spektakulären Tiefblick auf den Urnersee.
Ausgangspunkt der Tour ist das Dörfchen Isenthal, das in einem etwas abgeschiedenen Seitental westlich des Urnersees liegt. Vom See herauf wurde es zwar schon anfangs des 20. Jahrhunderts mit einer schmalen und kurvenreichen Strasse erschlossen, doch erst 50 Jahre später wurde diese mit einem Verbindungsstück ans übrige Strassennetz des Kantons angeschlossen.
Wie bei jeder Rundwanderung gibt es auch hier zwei Varianten, um sie zu begehen. Wer sie im Uhrzeigersinn unternimmt, marschiert zunächst eine halbe Stunde ebenen Wegs talauswärts nach Saum und steigt von dort sehr steil durch Bergwald und über Alpweiden zum Schartihöreli auf; danach geht es mässig steil über den Wanggrat ins Chlital und via Neihüttli nach Isenthal zurück. In der umgekehrten Richtung hat man einen weniger schroffen Aufstieg, danach aber einen umso härteren Abstieg zu bewältigen.
Bei beiden Varianten besteht die Möglichkeit, ein Stück zu überbrücken, indem man die Gietisflue-Seilbahn benützt. Dadurch lässt sich, je nach gewählter Richtung der Route, der Auf- bzw. Abstieg um etwa 350 Meter verkürzen. Zwischen der Bergstation Gietisflue und dem Wanggrat gibt es zwei Bergweg-Verbindungen, die sich auch zu einer leichten Rundwanderung verbinden lassen (wenn man diese um den Aufstieg zum Schartihöreli ergänzt, dann ist die Gipfeltour in wenig mehr als anderthalb Stunden zu schaffen).
Auch wenn das Schartihöreli kein Hochalpengipfel ist, sollte man den Schlussaufstieg nicht unterschätzen. Die letzten paar Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz verlaufen auf einem sehr steilen und schmalen Pfad. Im Unterschied zum übrigen Verlauf der Tour weist der kurze Endspurt Schwierigkeitsstufe T3 auf. Wer ihn sich nicht zumuten mag, findet am Fuss des Gipfelchens auf einer Ruhebank beim Wegweiser oder auf dem Rastplatz etwas weiter unten gleichwohl einen ansprechenden Ausblick. Das Panorama wird vom imposanten Gitschen und dem benachbarten, noch deutlich höheren Uri-Rotstock beherrscht. Spektakulär ist aber auch der Tiefblick hinunter zum Urnersee und zum Talboden von Altdorf.