Wanderung Sarnen - Alpnachstad
Stille und anderes am Wichelsee
Wanderzeit: 3 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Die Wanderung von Sarnen an den Wichelsee und weiter nach Alpnachstad ist landschaftsäthetisch ein Wechselbad: Es gibt sehr schöne, ja idyllische Passagen – und andere, die man halt in Kauf nehmen muss.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Obwaldner Hauptort Sarnen hat einige bekannte Sehenswürdigkeiten zu bieten, so etwa den einstigen Vogtsitz Landenberg, die erhöht liegende und dadurch unübersehbare barocke Pfarrkirche oder die Kollegiumskirche der Benediktinerabtei. Dann gibt es aber auch die stilleren und weniger spektakulären Ecken. Sie finden sich namentlich am Flüsschen Aa, das den Sarnersee gegen den Vierwaldstättersee hin entwässert. Einige lauschige Plätzchen und ein Uferweg säumen das Gewässer; wer dort unterwegs ist, kommt sich ein bisschen vor wie in Venedig.
Man erreicht die Sarneraa, indem man vom Bahnhof Sarnen zunächst Richtung Sarnersee wandert, um bei der Schiffländte dann nach rechts zu schwenken. Der Spaziergang entlang des Flüsschens ist ein hübscher Auftakt zur Ganzjahreswanderung nach Alpnachstad. Die Tour verläuft über längere Strecken am Wasser. Ausgangs von Sarnen wandert man auf einem Kiessträsschen direkt dem Flüsschen entlang. Lange Baumreihen säumen den Uferweg und sorgen bei übermässiger Sonneneinstrahlung für willkommenen Schatten.
Bei der Wegverzweigung Kernmatt endet der gemütliche Wanderplausch. Über die Bahngeleise, an Gewerbebauten vorbei und durch eine finstere Unterführung gelangt man auf den zum Wichelsee führenden Kiesweg. Nun wandert man direkt der zuweilen stark befahrenen Nationalstrasse entlang und muss entsprechend reichlich Lärm und Abgase in Kauf nehmen.
Nach einer Viertelstunde geht der Spuk glücklicherweise zu Ende: Der Wanderweg entfernt sich von der Strasse, es wird ruhiger und beschaulicher. Hinter der hellen Wasserfläche des Wichelsees ragt dunkel die Felswand auf, über der sich der Kernwald erstreckt; dieser trennt die beiden Halbkantone Ob- und Nidwalden in die Gebiete «oberhalb» und «unterhalb» des ausgedehnten Forsts.
Einige Sitzbänke am Ufer, vor allem aber ein grosser Picknickplatz mit riesiger Feuerschale fürs Grillieren laden zur Rast ein. Auch im Bereich des Stauwehrs am unteren Ende des Sees stehen einige Bänke zum Ausruhen bereit. Solche Rastgelegenheiten fehlen im zweiten Teil der Wanderung. Erneut geht es der Sarneraa entlang; via Eichiried erreicht man deren Mündung in den Vierwaldstättersee.
Hier beginnt das Naturschutzgebiet Alpnacherried. Die Uferlandschaft ist von jahrzehntelangem Kiesabbau geprägt. Die dadurch entstandenen Löcher haben sich mit Wasser gefüllt und sind nur durch Halbinseln und Inseln etwas vom offenen Seegebiet getrennt. Das sieht hübsch aus und bietet vielen Wasservögeln eine Zufluchtsstätte. Für Ausflügler ist das Kerngebiet der Schutzzone jedoch nicht zugänglich. Ein Fussweg ist ausserhalb des Reservats angelegt. Er führt zum Wasserlauf der Kleinen Schliere und quer durch das Alpnacher Hafengebiet zum Bahnhof Alpnachstad.