Wanderung Sörenberg-Flühli-Schüpfheim
Auf Uferwegen durch das Tal der Waldemme
Wanderzeit: 5 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - Oktober
Auf ihrem Weg von Sörenberg nach Schüpfheim verwandelt sich die Waldemme von einem ungestümen Gebirgsbach in ein träges Flüsschen. Ein Uferweg folgt dem Wasserlauf auf seiner ganzen Länge. Während die erste Hälfte der Tour bis Flühli sehr attraktiv ist, umfasst der zweite Teil mehrere Abschnitte auf Asphalt.
Detaillierte Routenbeschreibung
Gleicher Name, gleiche Herkunft und doch komplett unterschiedliche Karrieren: Wie die Grosse Emme (die meist nur Emme genannt wird) hat auch die Kleine Emme ihren Ursprung am Nordhang der Brienzer-Rothorn-Kette. Während ihre grössere Schwester schon bald gegen Westen fliesst und schliesslich in die Aare mündet, zieht die Kleinere zielstrebig zuerst gegen Norden, um dann nach Osten auszuweichen und sich am Ende in die Reuss zu ergiessen.
Mit diesen beiden Emmen ist es noch nicht getan. Die Kleine Emme ist nämlich das Produkt zweier Zuflüsse, die ebenfalls Emme heissen: Die Weisse Emme fliesst ihr aus Escholzmatt durch mehrheitlich offenes Gelände zu, während die von Sörenberg herkommende Waldemme, der eigentliche Hauptzubringer, durch das engere und stärker bewaldete Tal zwischen Schrattenfluh und Fürstein fliesst.
Auf einem Uferweg lässt sich der Lauf der Waldemme auf der ganzen Länge von der Quelle am Emmensprung bis zum Zusammenfluss mit der Weissemme bei Schüpfheim verfolgen. Der «Emmenuferweg» genannte Wanderweg hält allerdings nicht durchwegs, was sein Name verspricht. Aus topografischen Gründen führt er nämlich nicht überall direkt dem Fluss entlang, sondern überwindet Steilufer und andere unwegsame Passagen grossräumig.
Die vorliegende Route beginnt im Zentrum von Sörenberg, also etwas unterhalb des Quellgebiets. Bei der Geschäftsüberbauung Rothorn-Center steigt man von der Durchgangsstrasse ab und gelangt direkt an die Emme. Mit geringem Gefälle schlängelt sich der Naturweg durch den Auenwald. Besonders malerisch ist der Abschnitt nach dem Wegweiserstandort Sägerei (bei Unter-Schönisei); man wandert dort nur wenige Meter vom Wasser entfernt.
Nach einem kurzen Anstieg zum Birkenhof (zum Bauernhof gehört ein grosser Hofladen mit Bistro) folgt das schönste Teilstück der Tour. Es führt durch eine urwüchsige Moorlandschaft mit Gehölzen und Riedwiesen. Etwas weniger anziehend ist der nachfolgende Abschnitt von der Hirseggbrücke über Churzenhütten nach Flühli. Er verläuft zwischen der Emme und der Kantonsstrasse. Für die Wanderer steht zwar ein eigenes Trassee zur Verfügung, doch der Verkehr auf der nahen Strasse ist dennoch sicht- und hörbar.
Eingangs Flühli steht etwas oberhalb des Flussbetts an ruhiger Lage ein kleiner Rastplatz mit Feuerstelle zur Verfügung. Einige Minuten später, kurz vor dem Dorfzentrum, gelangt man zu einem weiteren, deutlich grösseren Picknickplatz, der mit zahlreichen Spielgeräten und einem Wasserspielplatz ausgestattet ist, an dem kleine und grosse Wanderer ausgiebig Planschen und Stauen können.
Die zweite Hälfte der Wanderung weist einen deutlich anderen Charakter auf. Zwar folgt die Route weiterhin der Waldemme, doch das Wasser zeigt sich jetzt meist nur noch aus Distanz. Zunächst geht es teils auf Kies-, teils auf Asphaltsträsschen an Auenwaldstreifen vorbei via Schintmoos zum Eingang der Lammschlucht. Die Emme hat auf dem nun folgenden, rund einen Kilometer langen Abschnitt einen mehrere Dutzend Meter tiefen Einschnitt ins Gelände gezogen. Der Wanderweg verläuft oberhalb des Grabens. Dabei folgt er konsequent der unregelmässigen Topografie, so dass sich zahlreiche Auf- und Abstiege ergeben, die sich zu einer stattlichen Höhendifferenz summieren.
Noch vor dem Ausgang der Schlucht lässt man den Graben hinter sich und gelangt auf einer Strasse nach Chlusstalde (die zierliche Kapelle ist sehenswert, ebenso die dahinter eingerichtete winzige Lourdes-Grotte). In einem weiten Bogen geht es – weiterhin auf Asphalt – zum Chlusbode, von dort wieder auf Naturbelag nach Änetämme und dem Fluss entlang. Der Pfad weist in diesem Abschnitt einen reizvollen Verlauf auf, schmiegt er sich doch etwas oberhalb des Wassers in einen Steilhang. Die einzige Stelle unmittelbar am Fluss ist der Picknickplatz des FC Klusen. Allerdings befindet sich dieser direkt gegenüber einem Kieswerk.
Bei der Wegverzweigung Ei ist vorerst Schluss mit sämtlichen Natureindrücken. Nachdem man die Emme auf einer zierlichen gedeckten Holzbrücke überquert hat, gilt es auf einem Trottoir der Hauptstrasse entlang bis zur Landbrugg zu marschieren. Danach geht es nochmals durch Auenwald weiter in Richtung Dorfzentrum. Kurz vor der Abzweigung zum Bahnhof passiert man den ausgedehnten Kinderspielplatz Sagewäldli.