Wanderung Romoos-Bärüti-Hasle
Wanderland in Bauernhand
Wanderzeit: 3 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Die weitläufige Gemeinde Romoos liegt im Hügelland des Napfgebiets. Landwirtschaft und Bergwälder prägen das Gesicht der Landschaft. Auf der Wanderung nach Hasle lässt sich erleben, welch raue Topografie die Gegend aufweist. Ein Drittel der Wanderung verläuft auf Asphalt.
Detaillierte Routenbeschreibung
Rund 40% der Wanderwege in der Schweiz verlaufen durch Landwirtschaftsgebiet und damit auf Boden, der im Eigentum von Bauern ist. Zwischen den Wandernden und dem Bauernstand gibt es deshalb viele Berührungspunkte. Dazu gehört naturgemäss ein gewisses, allerdings überschaubares Konfliktpotenzial – es erstreckt sich von bedrohlich kläffenden Hofhunden auf der einen Seite bis zu liegengelassenem Abfall auf der anderen Seite. Die gemeinsamen Interessen überwiegen jedoch deutlich: Beide Kreise sind mit der Natur verbunden, bewegen sich im Kreislauf der Jahreszeiten durch Wind und Wetter und sind bestrebt, für ihre Aktivitäten eine möglichst intakte Landschaft zu nutzen.
Aus der Begegnung von Wandertourismus und Landwirtschaft können sich darüber hinaus interessante Kooperationen ergeben. Ein schönes Beispiel dafür ist der Hof Bärüti. Er liegt etwa in der Mitte der Wanderung von Romoos nach Hasle.
Von Romoos gelangt man zunächst auf einem Strässchen, dann auf einem Waldpfad nach Säumettle. Von dort geht es im Wald steil aufwärts. Die Strecke ist Teil des Lehrpfads «Köhlerweg». Informationstafeln am Weg orientieren über den Wald und die in der Gegend einst bedeutende Köhlerei. Auch das «Zyberliland» wird durchstreift. Dabei handelt es sich um ein Freizeitangebot für Familien, das eine Reihe von Stationen umfasst, an denen mit Naturmaterialien gespielt werden kann und Entdeckungen in der Natur getätigt werden können. Der Name geht auf eine in der Gegend vorkommende Wildpflaumensorte zurück. Die einzelnen Standorte sind durch Wander- und Spazierwege miteinander verbunden.
Eines der Objekte ist eine grosse Kugelbahn, die man nach einer Weile im Wald passiert. Wenig später erreicht man bei der Wegverzweigung Hängele das Ende des Aufstiegs. Hier schlägt man die Richtung Hasle signalisierte Route ein. Über das hügelige Wiesenland hinweg öffnet sich nun der Blick zur Pilatuskette, etwas später auch ins Mittelland. Etwas getrübt wird das prachtvolle Panorama durch die Wegoberfläche: Während einer Viertelstunde wandert man einer Strasse entlang, die vorwiegend landwirtschaftlich, teilweise aber auch für den Ausflugsverkehr genutzt wird.
Bei der Postautohaltestelle Schmitteli zweigt man von der Hauptlinie der Strasse ab und gelangt zur Wanderwegverzweigung Fäligüetli. Am nahen Waldrand befindet sich ein grosser Rastplatz mit schöner Aussicht bis zu den Berner Alpen. Durch Wald und über Weideland absteigend geht es nach Bärüti. Dort wohnt und arbeitet die innovative Bauernfamilie Lustenberger. Sie verfügt über zwei Standbeine: Einerseits wird auf dem Hof Mutterkuhhaltung betrieben, andererseits stehen Ausflüglern verschiedene Angebote zur Verfügung – vom Campingstellplatz über Schlafen im Stroh und Nachtlager für Schulklassen und Gruppen bis zu einem Tiny House. Im Hofladen sind Würste, Käse, Konfitüren, Glacé und andere Produkte erhältlich.
Steil und ruppig ist der Abstieg ins Tal der Grossen Fontanne. Das Flüsschen wird auf einem schmalen, schwankenden Steg überquert. Im breiten, steinigen Flussbett sind oft Goldwäscher zu beobachten, die versuchen, aus dem goldhaltigen Geschiebe einige Flitter zu sieben.
Im Schattenhang des Tobels steigt man durch verwunschene Bergwälder und über Wiesenland nach Bergli ob Grabe auf. Von dort geht es auf schönen Wiesenwegen mit reizvoller Aussicht in den weiten Talboden der Kleinen Emme hinunter. Kurz vor der Unterquerung der Bahnlinie kommt man an einem weiteren Rastplatz mit Brunnen und Feuerstelle vorbei.