Winterwanderung Sörenberg-Totmoos
Schneeteppich im Moorgebiet
Wanderzeit: 3 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Sonnig und aussichtsreich ist die Winterwanderung von Sörenberg in die Moorlandschaft des Totmoos. Zurück ins Tal geht es auf der Glaubenbielen-Passstrasse. Im Winter ist diese für Motorfahrzeuge gesperrt und dient damit einzig den Wanderern.
Detaillierte Routenbeschreibung
Sörenberg verfügt über ausgedehnte Moorlandschaften. Die Gebiete sind unter landwirtschaftlich-ökonomischen Gesichtspunkten unproduktiv und damit sozusagen «nutzlos». Allerdings weisen sie grosse ökologische Qualitäten auf und entfalten zugleich eine hohe ästhetische Wirkung. Das Dorf nutzt diesen Umstand und setzt die Welt der Moore in der Tourismuswerbung als spezielle Attraktion ein. Riedgräser und lockere Bestände von Nadelbäumen bringen dort im Sommer und Herbst viel Farbe in die Landschaft. Im Winter, wenn diese Pracht unter dem Schnee verborgen ist, sind die Moorgebiete stille und abgeschiedene Kleinode.
Eines dieser kleinen Landschaftsjuwelen ist das Totmoos. Es liegt am Sonnenhang hoch über der Waldemme. Ein Winterwanderweg, der nach Schneefällen maschinell gepfadet wird, führt vom Dorf via Flüehütten hinauf. Der Aufstieg verläuft fast durchwegs über Alpweiden. Das offene Gelände ermöglicht eine ungehinderte Aussicht zur Kette des Brienzer Rothorns auf der gegenüberliegenden Talseite.
Entlang der Route hat es zwar erst fast am Schluss der Wanderung ein Restaurant, doch dafür findet man an verschiedenen Stellen eine Art Aussichtshüttchen – Sitzbänke mit Seitenwänden und Dächlein. Auch bei windigen Verhältnissen kann man dort Sonne und Aussicht unbeschwert geniessen.
Im Totmoos endet die Steigung. Ebenen Wegs wird das an einem sanft geneigten Hang liegende Moorgebiet in kurvenreicher Linie durchquert. Danach mündet der Wanderweg in die Strasse, die im Sommer Sörenberg über den Glaubenbielenpass mit Giswil verbindet. Es lohnt sich, die Wanderung nur dann zu unternehmen, wenn auch wirklich Schnee liegt, denn sonst wandert man nun längere Zeit auf Asphalt. Allerdings ist diese zweite Hälfte der Wanderung ohnehin relativ schneesicher, denn das Gebiet liegt im Dezember und Januar mehrheitlich im Schatten. Wer eine sonnenreiche Tour wünscht, sollte sich somit erst ab Februar auf den Weg machen.
Die Passstrasse führt sanft, aber gleichmässig absteigend zur grossen Kurve im Emmenrank und weiter ins Tal der Waldemme hinunter. Der Abstieg ist deutlich länger und dadurch weniger steil als der Aufstieg. Wenn die Schneeverhältnisse stimmen, ist die Strecke übrigens auch eine ideale Schlittelpiste – es geht anhaltend, aber nicht mit übermässig viel Schuss abwärts.
Auf der Höhe der Rothornbahn-Talstation erreicht man den Uferweg, welcher der Emme entlang talauswärts führt. Beim Schwändili wechselt man auf die linke Seite des Flüsschens. Hat man sich bis anhin durchwegs ausserhalb des Skigebiets bewegt, so ändert dies auf dem Flüehüttenboden. Hier entfaltet sich auf einen Schlag die manchmal etwas zweifelhafte Romantik des Skitourismus: Der Wanderweg führt quer über einen riesigen Parkplatz hinweg, in der Luft liegen das Summen von Gondelbahnen und Skiliften sowie die Ausdünstungen eines Bataillons Fritteusen. Danach geht es nochmals ein kurzes Stück auf offenem Gelände der Emme entlang, bis man ins Siedlungsgebiet von Sörenberg und damit an den Ausgangspunkt der Rundtour zurückkehrt.