Winterwanderung Engelberg-Horbis
Fast bis ans Ende der Welt
Wanderzeit: 2 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Eine leichte Winterwanderung führt vom Dorfzentrum von Engelberg in gut einer Stunde zu einem Ort, der zumindest dem Namen nach einsam und verlassen zu sein scheint. «End der Welt», so heisst der Talabschluss von Horbis. Nicht bloss wegen des eigenartigen Namens ist der Schauplatz einen Besuch wert.
Detaillierte Routenbeschreibung
Flurnamen können ganz schön kurios sein. In der Schweiz gibt es nicht nur eine Hölle (Les Enfers JU), sondern auch ihr Gegenstück, noch dazu in mehrfacher Ausführung (vom «Paradiesli» im Emmental über verschiedene «Paradieshöfe» bis zu Paradiso TI). Neben der Busenalp (im Berner Oberland) existieren mehrere Ärsche – deren Bezeichnung geht vermutlich auf ein lateinisches Wort zurück, das für eine Brandrodung steht.
Reichlich seltsam klingt auch «End der Welt». Wer dabei an eine extrem abgelegene Stätte denkt, wird durch einen Blick auf die Karte rasch eines Besseren belehrt: Der Ort liegt in Engelberg, knapp drei Kilometer vom zentral gelegenen Kloster entfernt, und ist mit einem Strässchen erschlossen.
Was also bedeutet die eigenartige Bezeichnung? Wer sich dort hinbemüht, erkennt dies rasch. Bewerkstelligen lässt sich das im Rahmen einer einfachen Winterwanderung. Die Route führt vom Bahnhof zunächst zum Kloster, dann durch den etwas erhöht liegenden Klosterfriedhof zur Strassenkreuzung St. Anna, von dort auf einem Strässchen nach Vorder Horbis.
Der letzte Abschnitt bis nach Horbis verläuft auf einem gepfadeten Fussweg; wer ihn beschreitet, geniesst freie Sicht zum Talabschluss, der einen klassisch schönen Anblick bietet: An die verschneiten Wiesen grenzt Winterwald, dahinter steigt das Gelände immer mehr an, wird zusehends felsig und endet in schroffen Flühen, die sich in klarer Schärfe vor dem blauen Himmel abzeichnen. Der Name «End der Welt» passt zu diesem speziellen Ort bestens.
Am Ende der Tour erwartet einen übrigens keineswegs totale Wildnis. Einige Wohnhäuser, ein Gasthaus sowie eine Kapelle bilden den Weiler Horbis. Zurück nach Engelberg geht es auf der anderen Seite des Bachs. Auf dem Strässchen gelangt man nach Löcherflüe, wo man in den Grottenweg abzweigt. Der Waldweg führt mehr oder weniger ebenen Wegs zur Lourdes-Grotte und zum Chilchbüel. Von dort steigt man über Buechli zum Kloster ab und gelangt zurück zum Ausgangspunkt, dem Bahnhof Engelberg.