Wanderung Wauwil-Alberswil
Das Kastell im Luzerner Hinterland
Wanderzeit: 2 h 45 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Hier ist Luzern am weitesten: Das Wauwilermoos ist eine ausgedehnte Ebene im Norden des Kantons. Einen umfassenden Überblick auf die Gegend geniesst man von der Burg Kastelen. An der Ruine kommt man auf der Wanderung von Wauwil nach Alberswil vorbei. Rund ein Drittel der Route verläuft auf Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Verlässt man die Bahnstation Wauwil am Südende der Unterführung, dann betritt man sogleich das Wauwilermoos. Kilometerweit dehnt sich die riesige Ebene aus. Einst lag hier ein See. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er trockengelegt. Seither wird die Moorebene hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Ein Teil des Gebiets gilt als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung.
Ein Strässchen, das wechselweise mit Schotter und Asphalt gedeckt ist, führt einem kanalisierten Wasserlauf entlang südwärts. Am Horizont zeichnen sich die Silhouetten von der Rigi und des Pilatus ab, dahinter erstrecken sich die Gipfel der Glarner, Urner Alpen und Berner Alpen. Bei der Moor- und Tümpellandschaft am Ronbach zweigt man Richtung Westen ab. In der Umgebung des Weilers Moos verläuft der Wanderweg zeitweise auf dem «Archäologischen Lernpfad Wauwilermoos».
Nach einer hübschen Passage zum Rainhof wechselt die Wegoberfläche erneut zu Asphalt. Von Wissehuse bei der Brücke über die Wigger an wandert man während rund Dreiviertelstunden praktisch durchwegs auf Hartbelag. Im Dorfzentrum von Schötz hält man sich an die Richtung Gettnau signalisierte Wanderroute und gelangt auf diese Weise via Dachsenberg und Neuhaus zum bewaldeten Hügel, auf dessen Kuppe die Ruine Kastelen thront.
Die Stätte befindet sich an herausragender Aussichtslage am südlichen Ende der einstigen See- und heutigen Moorebene. Schon in prähistorischer Zeit war der Hügel besiedelt. Mitte des 13. Jahrhunderts errichteten die Grafen von Kyburg dort eine Burg, die ihnen einen ausgezeichneten Überblick über die Umgebung gestattete. Im Bauernkrieg 1653 wurde die Wehr- und Wohnanlage von einem Bauernheer geplündert und durch die Entfernung des Daches nicht nur unbenützbar gemacht, sondern auch einem rasch fortschreitenden Zerfall preisgegeben.
Um die Jahrtausendwende hat man die Ruine restauriert und konserviert. Bei dieser Gelegenheit wurde ein freistehender stählerner Aussichtsturm in den massiven, 21 Meter hohen Steinturm eingezogen. Von dessen oberer Plattform geniesst man bei klarem Wetter eine eindrückliche Aussicht über die Mauerzinnen hinweg zum Wauwilermoos und zu den Alpen. Gleich neben der Ruine wurde seinerzeit auch ein jahrzehntelang verschlossener Brunnenschacht freigelegt. Mit einer Tiefe von 57,6 Meter gilt er als einer der tiefsten Sodbrunnen der Schweiz.
Durch eine märchenhafte Allee gelangt man vom Burghügel zum Schloss Alberswil, einem barocken Landhaus, das Ende des 17. Jahrhunderts für eine Luzerner Patrizierfamilie errichtet wurde. Ein Flursträsschen führt sanft absteigend nach Alberswil. Kurz bevor man das Dorf erreicht, passiert man einen Picknickplatz, der auch mit einigen Spielgeräte ausgestattet ist und eine schöne Aussicht auf die Ebene bietet.