Wanderung Brünig-Gibel
Ein Gipfel namens Gibel
Wanderzeit: 4 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Der Gibel ist ein unscheinbarer, aber sehr aussichtsreicher Berg auf der Grenze zwischen Obwalden und Bern. Ein langer, abwechslungsreicher Aufstieg führt vom Brünigpass hinauf. Wer es bequemer will, startet auf der Käserstatt. Werden beide Strecken kombiniert, so ergibt sich eine schöne und vielseitige Tagestour. 2 km Hartbelag zwischen Büel und Stollenbach, sonst durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Es gibt schönere Einstiege als diesen hier. Von der Bahnstation Brünig-Hasliberg wandert man zunächst direkt der zuweilen vielbefahrenen Passstrasse entlang. Der Motorenspuk endet zum Glück nach 300 Metern: Bei der Wegverzweigung «Brünig Arena» lässt man Lärm und Abgase hinter sich, wandert noch einige Schritte weiter talwärts, quert dann die Bahngeleise und marschiert hinter dem Naturfreundehaus vorüber. Von jetzt an geht es aufwärts, und zwar unaufhörlich.
Die Steigung auf den folgenden 8 Kilometern ist mässig, jedoch konstant. Zunächst wandert man auf Schottersträsschen und zwischendurch auf asphaltierten Alpstrassen, später dann auf schmalen Wald- und Weidepfaden. Am Weg liegen Scheunen, Ställe und einzelne Wohnhäuser – die Gegend ist sichtlich dünn besiedelt.
Wald und offenes Gelände wechseln sich immer wieder ab. Je höher man steigt, umso mehr öffnet sich die Sicht zu den Gipfeln im Grenzraum der Kantone Bern, Obwalden und Luzern: Das Panorama reicht vom Wilerhorn über den Giswilerstock bis zum Pilatus. In der Tiefe ist bald auch der Lungerersee zu sehen.
Über Biel (Büel) und Schwendi gelangt man durch den Feldmooswald nach Stollenbach, wo der Hartbelag definitiv endet. Hinter dem (privaten) Rastplatz Schild führt ein Stichweg in wenigen Minuten zur Schildflue; der kleine Umweg lohnt sich, denn die Aussicht von der Hangkante zum Lungerersee ist spektakulär.
Über Bärschluecht und Unterhornalp gelangt man auf den breiten Grasrücken, der das Obwaldner Haupttal vom Kleinmelchtal scheidet. Das Ziel der Wanderung rückt nun in Sichtweite. Der Gibel ist eigentlich nicht viel mehr als ein mit Gras bedeckter Hügel, der auch bei widrigen Witterungsbedingungen problemlos zu besteigen ist. Die Aussicht, die einen auf der breiten Kuppe erwartet, ist jedoch superb. Sie reicht von den Gipfeln der Urner Alpen bis zum Eiger und weiter vom Brienzersee bis zum Pilatus. Zwei Sitzbänke laden dazu ein, dieses wunderbare Panorama während einer Rast ausgiebig zu geniessen.
Die Bergtour lässt sich kurz und bequem abschliessen: Rund eine Stunde benötigt man, um vom Gibel-Gipfel zur Bergstation der Gondelbahn Hasliberg-Käserstatt zu wandern. Zu diesem Zweck steht einem ein sehr schön angelegter Höhenweg zur Verfügung, der sich annähernd ebenen Wegs durch die Flanke des Chingstuel zieht. Unterwegs hat man fast durchwegs eine grandiose Aussicht auf das ganze Haslital und zu den Engelhörnern.
Der Höhenweg Käserstatt-Gibel ist in der Gegenrichtung natürlich nicht minder schön. Dann geniesst man einen grossartigen Tiefblick ins Aaretal und zum Brienzersee. Das wäre durchaus Grund genug, die Tour in umgekehrter Richtung zu unternehmen. Allerdings hätte man dann bis zum Brünigpass einen happigen Abstieg zu bewältigen, bei dem die erwähnten Hartbelagsabschnitte voll durchschlagen würden. Aus diesem Grund empfiehlt sich, die Wanderung in der vorgeschlagenen Richtung zu unternehmen. Wer es ganz bequem haben will, legt Käserstatt sowohl als Start wie auch als Ziel fest; auf diese Weise ist die Gibel-Tour inklusive Rückweg in knapp zwei Stunden zu schaffen.