Wanderung Lungern/Turren - Kaiserstuhl
Im Eldorado der Schmetterlinge
Wanderzeit: 4 h
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Mai - Oktober
Die Bergwanderung über die Dundelegg bei Lungern verläuft nicht nur auf einem sehr aussichtsreichen Höhenweg. Sie führt obendrein durch ein Gebiet, das ausserordentlich reich an Schmetterlingen ist. Informationstafeln am Weg stellen die wichtigsten unter ihnen vor. Knapp 60% der Strecke verlaufen auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Widderchen haben nicht bloss vier Beine, sondern gleich sechs – und obendrein zwei Flügelpaare. Damit flattern sie im Sommer mit lautem Surren von Blüte zu Blüte. Auch sonst wirkt diese Schmetterlingsart nicht gerade diskret. Ihre Flügel sind leuchtend rot. Fressfeinde werden damit deutlich gewarnt. Die zarten Tierchen sind nämlich giftig.
Den Widderchen begegnet man auf dem Schmetterlingspfad Lungern in mehreren Gattungen. Neben dem Gewöhnlichen Widderchen, auch Blutströpfchen genannt, kommen hier unter anderem das Bergkronwicken-Widderchen, das Grosse Fünffleck-Widderchen und das Thymianwidderchen vor.
Ausserordentlich viele Schmetterlingsarten besiedeln die Hänge zwischen Schönbühl und dem Lungerersee. Nicht weniger als 115 verschiedene tagaktive Grossschmetterlinge konnten hier nachgewiesen werden. Diese schweizweit einzigartige Vielfalt ist der ausgewogen strukturierten Landschaft zu verdanken. Alpweiden an sonnigen Steilhängen und Mähwiesen in geschützten Bergwaldlichtungen bieten den geflügelten Insekten ideale Lebensräume.
Der Lehrpfad war ursprünglich zwischen Schönbühl und Kaiserstuhl angelegt. Seit die obere Sektion der Seilbahn stillgelegt ist, befindet sich der Ausgangspunkt bei der früheren Mittelstation Turren. Der Einstieg ist dadurch ein wenig anstrengender geworden, denn jetzt startet die Tour nach dem kurzen Abstieg zum Alpstafel Dundel mit einem mässig steilen Aufstieg zur Dundelegg. Leider verläuft der grösste Teil dieses ersten Abschnitts auf Hartbelag: 3 km lang marschiert man auf einer asphaltierten Alpstrasse. Eine schöne Entschädigung für die Mühsal bieten einerseits die Sicht zu den Berner Hochalpen mit der Rosenlaui im Zentrum, andererseits die blumenreichen Alpweiden am Weg, auf denen sich bei Sonnenschein unzählige Schmetterlinge tummeln.
Auf der Dundelegg ändern Landschaft und Aussicht komplett. Wenige Schritte oberhalb des Wegweisers erreicht man den höchsten Punkt des langgezogenen Rückens. Nun öffnet sich das Panorama auch nach Norden. Über den Sarnersee hinweg sieht man bis zum Vierwaldstättersee, der von Pilatus und Stanserhorn flankiert ist. In der Tiefe schimmert in leuchtendem Blaugrün der Lungerersee.
Vor dieser grossartigen Kulisse wandert man nun auf dem Höhenweg nach Sädel und steigt von dort via Feldmoos zum Äschligrat ab, wo sich der Weg nach Süden wendet. Meist wandert man jetzt auf einem breiten Kiessträsschen, unterhalb von Gerischwendi auch ein kurzes Stück auf Hartbelag. Etwas steiler ist der Abstieg im Wald nach Juch, doch danach geht es gleich wieder praktisch ebenen Wegs weiter über Blattisturren nach Schäfschlüecht. Wald und offenes Gelände wechseln sich immer wieder ab. Je nach Saison flattern unzählige Schmetterlinge über die Grashänge ober- und unterhalb des Wanderwegs.
Das letzte Stück des Abstiegs bis Bürglen verläuft auf einer eng gekurvten Betonstrasse. Im Sommer winkt zum Abschluss ein erfrischendes Bad im kleinen, aber reizvollen Strandbad am Lungerersee. Dem See entlang geht es schliesslich zum Bahnhof Kaiserstuhl.