Wanderung Maderanertal
Urwüchsige Bergwelt im Maderanertal
Wanderzeit: 4 h
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Eine Rundwanderung im Maderanertal bietet alles, was Bergwanderer lieben: Auf einen steilen Aufstieg folgt eine traumhaft schöne Höhenwanderung. Nach der Einkehr in der Hütte und dem wesentlich sanfteren Abstieg winkt ein erfrischendes Bad in einem malerisch gelegenen Bergsee. Die Route verläuft durchwegs auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Es ist eine andere Welt, in die man eintaucht, wenn man ins Maderanertal fährt. Während unten im engen Reusstal der Schwerverkehr auf der Autobahn tobt, umfängt einen vier Kilometer Luftlinie weiter östlich grandiose Stille. Das Maderanertal war schon zu früherer Zeit ein Kosmos für sich. Der in Ost-West-Richtung verlaufende Geländeeinschnitt ist so tief, dass im Talgrund während fünf Monaten im Jahr kein Sonnenstrahl hinkommt.
Es handelt sich also eine Gegend, bei der man sich nicht unbedingt darum zu reissen scheint, dort zu leben. Gleichwohl gibt es mehrere kleine Dörfer sowie Streusiedlungsgebiete im Tal. Natur und Menschen sind hier noch ein bisschen weniger hoch getaktet als anderswo, was auch für auswärtige Besucher rasch spürbar ist. Der grosse Pluspunkt im schattenreichen Tal ist aber der kurze Weg an die Sonne: Die wunderbar südorientierte Hochebene von Golzern erreicht man per Seilbahn in wenigen Minuten.
Der Sonnenhang lässt sich mit einer sehr abwechslungsreichen Rundwanderung erkunden. Die Tour ist auch für Kinder attraktiv. Das erfordert allerdings eine gewisse Investition. Von der Bergstation der Luftseilbahn bis zur Windgällenhütte, dem Ziel bzw. Wendepunkt der Wanderung, gilt es nämlich einen Aufstieg von satten 600 Höhenmetern zu überwinden. Am besten nimmt man das gleich zu Beginn auf sich, indem man die Runde im Uhrzeigersinn dreht. Zunächst über Alpweiden, dann durch locker gestaffelte Baumbestände geht es rapide aufwärts. Ihren Höhepunkt erreicht die Steigung in einem couloirartigen Tälchen, durch das sich der schmale Pfad im Zickzack bergan windet.
Beim Alpstafel Oberchäseren ist aber in Sachen Aufstieg das meiste geschafft: Von nun an geht es für eine Weile mehrheitlich ebenen Wegs bzw. nur noch leicht aufwärts voran. Die Aussicht in den weiten Talhintergrund ist grandios. Die schroffen Wände und scharf gezackten Gipfel, die das Maderanertal umgeben, kontrastieren wunderbar mit dem idyllischen Golzerensee, den man schon bald in der Tiefe schimmern sieht.
Die genussreiche Höhenwanderung endet bei der Windgällenhütte des Akademischen Alpen-Clubs Zürich, wo sich Wanderer, Alpinisten, Höhlenforscher und Naturliebhaber ein Stelldichein geben. Der Abstieg zurück nach Golzern weist ein deutlich geringeres Gefälle auf als die Aufstiegsroute – Knie und Hüftgelenke lassen danken. Der Weg zieht sich über steinige Alpweiden dahin, kreuzt dann den Stäfelbach und führt in lichten Bergwald. Unterwegs geniesst man immer wieder schöne Ausblicke auf den Golzerensee.
Beim Weiler Seewen endet der Abstieg. Zum See gelangt man, indem man wieder einige hundert Meter taleinwärts zurückmarschiert. Die ausgedehnten Wiesenflächen am Ufer eignen sich bestens für eine ausgiebige Rast, Badenden steht ein Floss im Wasser zur Verfügung. Ebenen Wegs gelangt man zurück zur Bergstation der Luftseilbahn Bristen-Golzern.