Wanderung Pragelpass
Auf Suworows Spuren
Wanderzeit: 5 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Juni - Oktober
Nach seinem Alpenfeldzug gegen die Truppen Napoleons trat der russische General Alexander Suworow im September 1799 den Rückweg in den Osten über eine ziemlich ausgefallene Route an: Via Pragel- und Panixerpass ging es ins Bündnerland. Das erste Teilstück dieser Strecke ist eine sehr eindrückliche Passwanderung von der Zentral- in die Ostschweiz. Einige kürzere Teilstücke (insgesamt 2,8 km) verlaufen heute auf der Passstrasse; sonst durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Pragelpass verbindet das schwyzerische Muotatal mit dem glarnerischen Klöntal. Die Wanderroute war früher als Bergwanderweg signalisiert, firmiert seit einiger Zeit aber als einfacher Wanderweg. Da und dort sieht man noch alte weiss-rot-weisse Markierungen, die mit einem gelben Rhombus übermalt sind. Die Neuklassierung ist sinnvoll, denn die Route stellt keine hohen technischen Ansprüche: Der Weg ist meist breit und übersichtlich, es gibt keinerlei auch nur ansatzweise ausgesetzte Passagen, und der Kulminationspunkt liegt auf bloss 1550 m. Trotzdem vermittelt die Wanderung eindrückliche Bergerlebnisse.
Das beginnt bereits beim Start an der Busendstation Hölloch in Muotathal. Im Norden formen die von einigen kargen Grasbändern durchzogenen Flühe des Druesbergs eine wuchtige landschaftliche Kulisse. Auf Flurwegen und Strässchen gewinnt man zügig an Höhe. Über Stalden geht es nach Haselbach und weiter nach Horgrasen. Es lohnt sich, zwischendurch stehenzubleiben und einen Blick zurück ins Muotathal und in dessen wildes Seitental Bisistal zu werfen.
Ein aussergewöhnlich reizvoller Abschnitt steht mit der Durchquerung des Bergsturzgebiets Schluecht bevor. Gewaltige Trümmerberge von unzähligen dunklen Kalkplatten durchziehen den Bergwald. Der Wanderweg quert diese einzigartig wilde Landschaft auf einem rund einen Kilometer langen Plattenweg. Auf der gegenüberliegenden Talseite sieht man den urwaldähnlichen Bödmerenwald, darüber zeichnet sich am Horizont die Silhouette der urwüchsigen Karstlandschaft der Silberen ab.
Anschliessend geht es auf einem schmalen Weg ins Tobel des Starzlenbachs hinunter. Im Fruttli wird die Autostrasse über den Pragelpass kurz gestreift, doch die Wanderroute schwenkt gleich wieder auf einen breiten Kiesweg ein, der in mässigem Aufstieg dem Bach entlang zum Guetentalboden führt. Über schöne und aussichtsreiche Alpböden steigt man von dort zur Pragelpasshöhe hoch.
Der Abstieg im Tal der Chlön beschert erneut prachtvolle Ausblicke in die von kolossalen Felsformationen geprägte Berglandschaft. Zuweilen verläuft die Wanderroute direkt auf der Passstrasse. Das kann an Wochentagen im Hochsommer recht unangenehm und laut werden. An Wochenenden hingegen ist ein Teil der Passstrecke für den motorisierten Verkehr gesperrt; das Verbot wird allerdings zuweilen etwas large gehandhabt.
Über Schwelaui gelangt man zur Richisau. Der weite Wiesengrund ist mit zahllosen riesigen Bergahornbäumen bestanden. Die Bäume lieferten früher mit ihrem Laub die Streue, die in den Ställen als Strohersatz verwendet wurde. Die Endstation der Buslinie von Glarus herauf befindet sich gegenüber dem Hotel.