Winterwanderung Giswil-Melchaaschlucht
Eiswände im schattigen Tobel
Wanderzeit: 4 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Schluchtwanderungen unternimmt man im Winter in der Regel nicht: In den tief eingeschnittenen Gräben kommt kaum Sonne hin, zudem besteht oft Steinschlaggefahr. Das Tobel der Kleinen Melchaa bei Giswil ist eine lohnende Ausnahme. Grund dafür sind die eindrücklichen Eiswände, die sich dort bei kalter Witterung an den Felswänden bilden.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Wanderweg in die Schlucht der Kleinen Melchaa wird im Winter nicht gepfadet. Trotzdem kommt man auf dem breiten Weg in aller Regel gut voran. Die Strecke wird nämlich regelmässig begangen, so dass sich nach Schneefällen rasch eine deutliche Spur bildet. Je höher man gelangt, umso eher lohnt es sich, Schneeschuhe mitzuführen.
Kaum ein Sonnenstrahl erreicht im Winter den Boden des tief eingeschnittenen Tals. Deshalb bilden sich an den teilweise senkrechten Felswänden und steilen bewaldeten Hängen oft eindrückliche Eisformationen. Wenn es zu tauen beginnt, wird es auf dem Schluchtweg jedoch gefährlich: Unvermutet krachen dann Eiszapfen in die Tiefe und reissen mitunter auch Steine und Felsbrocken mit. Deshalb sollte man die Melchaa-Schlucht im Winter nur bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aufsuchen.
Von der Kantonsstrasse ausgangs Giswil geht es über Holz- und Metalltreppen steil den Wald hoch zum Aussichtspunkt Melchaa-Dossen. Wenn viel Schnee liegt, lohnt sich der Umweg über Zollhaus, von wo eine Waldstrasse zum Melchaaboden führt. In leichtem Anstieg geht es jetzt in die Schlucht hinein zum Cholplatz, von dort weiter zur Wasserfassung Giswilerhüttli und schliesslich zum Rindenhüttli, einer winzigen Schutzhütte.
Unterwegs passiert man eindrückliche Engpässe mit sprechenden Namen wie Dom oder Böser Stieg. An den senkrechten, teilweise sogar überhängenden Felswänden hängen zahlreiche Eiszapfen, die je nach Witterungsverlauf der zurückliegenden Tage gewaltige Dimensionen annehmen können.
Der Rückweg verläuft zunächst auf gleicher Route. Vom Cholplatz führt ein schmaler und etwas ausgesetzter, mit Drahtseilen gesicherter Pfad durch den sehr steilen bewaldeten Hang nach Schwendi. Von dort gelangt man über offenes Gelände nach Tristel, zur Ruine Rudenz hinunter und zurück zum Bahnhof Giswil.