Wanderung Wolhusen-Schüpfheim
An der kleinen Emme
Wanderzeit: 3 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Der Emmenuferweg erschliesst die 60 km lange Kleine Emme im Kanton Luzern auf fast ihrer gesamten Länge. Das reizvollste Teilstück ist der Abschnitt, der bei der Chappelbodenbrücke südlich von Wolhusen beginnt und in Schüpfheim endet. Ausserhalb des Siedlungsgebiets praktisch durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Zwei Emmen gibt es in der Schweiz. Beide entspringen am Brienzer Rothorn. Die eine – die bekannte und grosse, die aber neckischerweise nicht als gross gehandelt wird – durchströmt das Emmental und mündet bei Solothurn in die Aare. Die Kleine Emme hingegen durchzieht das Entlebuch und mündet nahe Luzern in die Reuss. Ein Uferweg säumt sie praktisch auf der ganzen Länge. Er weist hübsche und weniger attraktive Abschnitte auf.
Ein eher unansehnliches Teilstück führt südlich von Wolhusen durch Industriegebiet. Es wird am besten mit dem Postauto überbrückt, das einen zur Chappelbodenbrücke bringt. Dort wechselt die Landschaft komplett. Ein breites Kiessträsschen, das sich später zu einem schmalen Pfad verengt, führt in einen idyllischen Auenwald. Zwischen den Bäumen öffnen sich immer wieder schöne Ausblicke auf die Emme; kleine Stichwege ermöglichen den direkten Zugang ans Wasser. In jahrhundertelanger Erosionsarbeit hat die Strömung den Nagelfluhgrund zu bizarren Formationen ausgewaschen. Andernorts prägen Kieselbänke und grosse Felsblöcke die Uferlandschaft.
Wenn sie viel Wasser führt, dann kann die Kleine Emme durchaus reissend und ungemütlich sein. Nach einer längeren Trockenperiode hingegen fliesst sie oft sanft und träge dahin. Manchenorts bildet sie stattliche Becken, die im Sommer zum Planschen und sogar zum Schwimmen einladen. Dazwischen gibt es flache Abschnitte, auf denen man durch das Wasser waten kann. An anderen Stellen musste das Ufer zwecks Hochwasserschutz verbaut und befestigt werden.
Die erste Hälfte der Wanderung verläuft abseits von Siedlungen und Gebäuden durch eine herrlich einsame Landschaft. Einzig die Züge, die ab und zu auf der etwas weiter oben vorbeiführenden Bahnstrecke durchfahren, zeugen von menschlicher Aktivität. Erst kurz unterhalb von Entlebuch zeigt sich zwischen den Bäumen ein riesiges Gebäude. Es handelt sich um das architektonische Überbleibsel einer einst schweizweit bekannten Versandfirma. Das üppig grosse Areal wird heute von verschiedenen Logistikanbietern schlecht und recht genutzt.
Bereits haben einige schöne Picknickplätze, die zuweilen sogar mit einer Feuerstelle ausgestattet sind, den Weg gesäumt. Der ultimative Rastplatz folgt jedoch kurz vor Hasle. Die Anlage umfasst einen gut ausgebauten Grillplatz, Sitzbänke sowie verschiedene Spielgeräte samt einer kleinen Tyrolienne. Gleich dahinter lockt ein wunderbar flacher Uferabschnitt mit einigen schönen Wasserbecken zum Spielen an und in der Emme.
Das letzte Teilstück der Wanderung verläuft zunächst nahe der Strasse und der Bahnlinie durch offenes Gelände, doch schon bald taucht der Weg wieder in die schattige Ruhe des Auenwalds ein. Weiterhin dem Flüsschen folgend erreicht man Schüpfheim, den Hauptort des Entlebuch.
Die hier vorgeschlagene Wanderroute folgt dem Lauf der Kleinen Emme flussaufwärts. Dabei gilt es zwischendurch einige kurze Aufstiegspassagen zu bewältigen. Wenn man Kinder dabeihat, kann dies für die Kleinen (und in der Folge dann auch für die Grossen) etwas anstrengend werden. Daher mag man versucht sein, den Weg des geringeren Widerstands zu wählen und die Route in der Gegenrichtung zu begehen. Dies ist freilich weniger zu empfehlen, weil man dann am Schluss der Wanderung draussen in der Pampa des Chappelbodens, fern jeder Gaststätte und anderer Möglichkeiten des Zeitvertreibs, auf das Postauto warten muss.