Wanderung Brünig-Lungern-Kaiserstuhl
Unsichtbare Grenze am Brünig
Wanderzeit: 3 h 25 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Mai - November
Im Grenzgebiet der Kantone Bern und Obwalden verläuft diese leichte Bergwanderung. Sie bietet eine dichte landschaftliche Vielfalt: Es geht über aussichtsreiche Alpwege, durch einsame Bergwälder und zum Abschluss dem Lungernsee entlang. Im Raum Lungern/Obsee rund 1 km Hartbelag, sonst ausserhalb des Siedlungsgebiets durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Brünig scheidet Klima, Kantone und Konfessionen. Die Region kennt aber auch ein verbindendes Element. Es ist die Landschaft. Einsame Wälder, Alpweiden mit prachtvoller Aussicht, zwischendurch auch einige felsige Partien formen eine Berglandschaft von grösstenteils sanftem, zuweilen aber auch rauem Charakter. Eine reizvolle Gelegenheit, diese Gegend zu durchstreifen, bietet die Wanderung vom Brünigpass nach Kaiserstuhl.
Die gebräuchliche Route verläuft über das Chäppeli; sie führt praktisch durchwegs abwärts oder geradeaus. Eine reizvolle Variante führt über Schäri am Fusse des Wilerhorns zur westlichen Seite des Lungernsees und von dort ans Ziel.
Die Tour beginnt als veritable Bergwanderung. Von der Brünig-Passhöhe geht es erst auf die Berner Seite hinüber und dort im Wald auf dem Bergwanderweg Richtung Wilervorsess und Wilerhorn steil aufwärts. Nach wenigen hundert Metern ist der happigste Teil des Aufstiegs bereits überwunden. Noch im Wald verzweigen sich die Wege. Man hält sich an die rechtsseitige Route, die Richtung Lungern signalisiert ist. Über üppig grüne Alpweiden gewinnt man sanft weiter an Höhe. Es lohnt sich, zwischendurch einen Blick zurück zu den Berggipfeln des Haslitals zu werfen.
Bei den Alphütten von Schäri teilen sich die Wanderrouten nochmals, und erneut zweigt man rechts ab. Unzählige Bergblumen blühen hier zur Zeit des Bergfrühlings im Juni und verwandeln die Alpweiden in bunte, duftende Gärten.
Nach einer Weile senkt sich der Weg in ein von Tannenwald umschlossenes Tälchen. Der Übergang vom Berner- ins Obwaldnerland erfolgt nahezu unmerklich – die Grenze führt quer über die Wiesen hinweg und ist einzig durch einen Weidezaun erkennbar. Etwas weiter unten, am Rand der Waldlichtung Rüti, steht neben einer geschützten Feuerstelle unübersehbar ein Stein, der mit dem Berner Bär und dem Obwaldner Wappenschlüssel bunt bemalt ist. Die Kantonsgrenze signalisiert er allerdings nur näherungsweise, denn diese verläuft in diesem Bereich rund einen Kilometer weiter südlich.
Ein schmaler Pfad führt über Schafweiden und durch Waldgebiet talwärts. Zwischendurch erhascht man mehrmals schöne Ausblicke auf den blaugrün schimmernden Lungernsee. Im Walchi gibt es einen weiteren Unterstand mit angrenzender Feuerstelle. Wenig später kommt man am Brünig-Park vorbei. Die unterirdische Schiessanlage kann auf vorgängige Anmeldung hin in Gruppen besichtigt werden. Das angrenzende Restaurant und die permanente Kunstausstellung – beide ebenfalls unterirdisch angelegt – sind hingegen öffentlich zugänglich.
Über Wiesenpfade geht es dem Lauibach entlang in leichtem Abstieg zum Campingplatz Obsee. Von dort gelangt man auf einem Strässchen zum südwestlichen Ufer des Lungernsees. Ein breiter Kiesweg führt dem See entlang nach Bürglen; sehenswert ist das dem heiligen Antonius geweihte klassizistische Kirchlein, das auf einen Barockbau zurückgeht. Zum Schluss erreicht man, erneut auf einer Asphaltstrasse, die Bahnstation Kaiserstuhl.