Wanderung Raten-Gubel-Baar
Zwischen Himmel und Hölle
Wanderzeit: 4 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Das Hinterland der Stadt Zug weist überraschend ländliche Züge auf. Die Wanderung vom Raten nach Baar führt denn auch durch eine vielfältige Landschaft mit vielen schönen Natureindrücken. Am Weg liegen das Kloster Gubel und die Höllgrotte. Zu Beginn sowie im Raum Gubel zwei längere Strecken (insgesamt 4,3 km) auf Hartbelag, sonst ausserhalb des Siedlungsgebiets meist Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Bergsicht und viel Grün gibt es am Raten, einem passartigen Übergang im Osten des Kantons Zug. Die Wanderung Richtung Gubel führt zunächst in leichtem Anstieg über Alpweiden zur Abschwändi. Von da an geht es in leichtem Auf und Ab durch angenehm schattigen Wald über die Muetegg zur Mangelhöhi – die Route eignet sich somit auch für einen hochsommerlichen Hitzetag. Von der Bruustweid geniesst man einen schönen Tiefblick auf den grünblau schimmernden Ägerisee. Den Horizont prägen die Rigi und die Gipfel der Schwyzer Alpen.
Abwechslungsweise durch Wald und vorbei an Wiesen und Ackerland gelangt man nach Hintertann und über das Chnollenweid-Sätteli. Zwischen den Bäumen hindurch erspäht man bereits das Kloster Gubel. Am Weiler Fürschwand vorbei geht es zur Brämenhöchi. Dort wurde bis in die 1990er Jahre eine Bloodhound-Fliegerabwehrstellung betrieben. Die mittlerweile stillgelegte Anlage steht unter Denkmalschutz und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Mehr mit geistlichen als mit militärischen Dimensionen des Himmels befassen sich die Kapuzinerinnen im Kloster Gubel, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts besteht. Die zugehörige Wallfahrtskapelle geht auf eine blutige innereidgenössische Auseinandersetzung im Herbst 1531 zurück. Das reformierte Zürich musste damals eine empfindliche Niederlage einstecken, und Zug blieb katholisch.
Am Gehöft Bolzli vorüber steigt man zum Kieswerk Bethlehem ab und gelangt durch die Dörfchen Schönbrunn und Wulfligen zur eleganten alten Lorzentobelbrücke. In den 1970er Jahren musste diese wegen Einsturzgefahr für den Strassenverkehr und für die damals noch verkehrenden Trams gesperrt und danach saniert werden. Später wurde sie um einen parallel angelegten Neubau ergänzt; seither dient sie einzig dem Langsamverkehr.
Beim westlichen Brückenkopf folgt man dem Wanderweg ins Tobel hinunter und spaziert auf schattig-kühlem, breitem Waldweg dem Flüsschen entlang. Nach dem himmlischen Gubel steht nun noch Höllisches auf dem Programm. Die touristisch erschlossene Höllgrotte hat allerdings nichts mit dem Leibhaftigen zu tun. Der Name der Tropfsteinhöhle geht auf das Dialektwort «häl» (steil) zurück.
Ausgangs des Lorzetobels liegen die einstige Arbeitersiedlung und die Produktionshallen einer früheren Spinnerei. An ihnen vorüber gelangt man ins Dorfzentrum und zum Bahnhof von Baar.