Wanderung Vevey - Rivaz - Lutry
Aussichtsreiche Terrassen des Lavaux
Wanderzeit: 4 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Rebstöcke bis zum Horizont, in der Tiefe der Genfersee, darüber die verschneiten Gipfel der Savoyer Alpen: Eine Wanderung durch das Lavaux bietet opulente Aussichten. Allerdings gibt es in der Gegend kaum Naturwege. Die Tour von Vevey nach Lutry verläuft daher zu über 90% auf Asphalt. Dadurch lässt sie sich aber immerhin zu jeder Jahreszeit und grösstenteils auch mit Kinderwagen oder im Rollstuhl unternehmen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Mit seiner Südlage ist das Lavaux prädestiniert für den Weinbau. Schon im Mittelalter begann man damit, die steilen Hänge zu terrassieren und dadurch für die Nutzung zu optimieren. In generationenübergreifender Arbeit entstand im Laufe der Zeit eine einmalige Landschaft. Mit über 800 Hektaren Rebfläche handelt es sich um das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet der Schweiz. Die Terrassen bieten eine prächtige Aussicht auf den Genfersee und zu den gegenüberliegenden Gipfeln Savoyens.
Das Lavaux erstreckt sich über mehrere Dutzend Kilometer und ist von vielen Strässchen und -wegen durchzogen. Diese formen ein Netz, das sich aufgrund der geringen Höhendifferenzen gut für leichte Wanderungen eignet. Die Bewirtschaftung hat jedoch ihren Preis, denn ein grosser Teil der Erschliessungsrouten ist asphaltiert. Wer das Lavaux zu Fuss durchstreift, muss daher lange Abschnitte auf Hartbelag gewärtigen. Das hat zumindest den Vorteil, dass sich solche Touren auch für mobilitätseingeschränkte Personen eignen.
Vom Bahnhofplatz in Vevey marschiert man erst einige Schritte westwärts, traversiert dann die Bahngeleise und gelangt über die Avenue Reller ins Quartier Corseaux. Bei der Talstation der Standseilbahn zum Mont Pèlerin steigt man in den Fernwanderweg Via Francigena und in die SchweizMobil-Lokalroute 113 «Terrasses de Lavaux» ein. Entgegen der auf der Wanderkarte vermerkten Route kann man sich den Umweg nach Délassement schenken und stattdessen über die Route des Cerisiers und den Chemin du Basset direkt zum Rand des Siedlungsgebiets aufsteigen.
Nach kurzer Zeit schon erreicht man die ersten Rebflächen. Von nun an geht es in leichtem Auf und Ab durch die Weinberge. Den Weg säumen Winzerdörfer und Rebgüter mit klingenden Namen: Domänen wie St-Saphorin, Dézaley oder Epesses sind den Liebhaberinnen und Liebhabern von Waadtländer Weinen bestens bekannt. Verschiedene Winzer bieten Degustationen und Direktverkäufe an. Lehrtafeln am Weg informieren über die uralte Kulturtechnik des Weinbaus. Einen vertieften Einblick in die önologische Vielfalt des Lavaux bietet das Vinorama in Rivaz. Rund 300 verschiedene Weinsorten, die im Gebiet produziert werden, gibt es dort zu entdecken.
Bei Epesses empfiehlt es sich, die SchweizMobil «Terrasses de Lavaux» kurzzeitig zu verlassen, zum See abzusteigen und dem Ufer entlang nach Cully zu wandern. Dieser Abschnitt ist nicht geeignet für Kinderwagen bzw. Rollstühle; er lässt sich aber problemlos umgehen, indem man oberhalb von Epesses direkt Richtung Cully wandert. Weiterhin auf der Via Francigena geht es, zuweilen oberhalb der Bahnlinie, dann wieder direkt dem Ufer entlang, nach Lutry; der Bahnhof befindet sich etwas oberhalb des Sees.