Wanderung Montbovon - Villars-sous-Mont
Intyamon – zwischen den Bergen
Wanderzeit: 3 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Das Val d’Intyamon in den Freiburger Voralpen ist ein weites, offenes Tal, das auch im zeitigen Frühling und im späten Herbst gut besonnt ist. Auf der leichten Talwanderung von Montbovon nach Villars lassen sich die landschaftlichen Reize der Gegend gut erkunden. Zwei Drittel der Strecke verlaufen auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
«Zwischen den Bergen» ist im Grund genommen ein reichlich fantasieloser Name für ein Tal, denn wo gäbe es ein Tal, das nicht zwischen Bergen liegt? Trotzdem begegnet man der Bezeichnung an mehreren Orten in der Schweiz und in verschiedenen Variationen, von «Entremonts» bis «Zwischbergen». Wie viel spannender klingt da «Intyamon»! Dabei benennt die exotisch anmutende (aus dem regionalen Dialekt stammende) Lautkombination erneut nur dies, nämlich ein Tal zwischen den Bergen. Bei diesen Bergen handelt es sich im vorliegenden Fall um den Vanil Noir auf der einen Seite und die Gipfel von Dent de Lys und Moléson auf der anderen Seite. Die Gebirgszüge säumen den oberen Teil des auf Freiburger Boden liegenden Laufs der Saane.
Auf der Wanderung durch das Tal wird man denn auch von diesem Flüsschen begleitet, allerdings nicht nah, sondern meist aus Distanz. Immerhin kommt man dafür zwei anderen Gewässern nahe, und dies auf recht imposante Weise. Das erste davon ist der Hongrin. Der Wildbach entwässert einen weiter talaufwärts liegenden Stausee und fliesst danach durch eine Schlucht. Man erreicht sie, indem man am Ausgangspunkt Montbovon den in Richtung Les Sciernes-d’Albeuve signalisierten Wanderweg einschlägt. Sanft aufsteigend geht es vom nördlichen Dorfrand über Wiesenland und durch einen bewaldeten Steilhang (hangseits steht ein Stahlseil als Geländer zur Verfügung) zum Gehöft Comba d’Amont, wo der Weg eine scharfe Spitzkehre nach rechts beschreibt und sich dann ins Hongrin-Tal senkt.
Die Züge der Montreux-Berner-Oberland-Bahn überqueren den Fluss auf einer Stahlbrücke aus dem Jahr 1902; einer Tafel am Wegrand ist zu entnehmen, dass am Bau des technisch anspruchsvollen Bahnabschnitts zwischen Montbovon und dem waadtländischen Les Avants nicht weniger als 2000 Arbeiter beteiligt waren, so dass die Arbeiten nur wenig mehr als ein Jahr dauerten.
Auf der anderen Seite des Flusses geht es mehrheitlich über offenes Gelände nach Les Sciernes-d’Albeuve und von dort noch ein Stückchen weiter aufwärts zum Pont de Beaucu. Das Holzbrücklein, das sich über den Rio de Momont spannt, erinnert ein wenig an eine Kapelle. Und tatsächlich ist in einer Nische unter dem Balkengewölbe eine kleine Marienfigur aus Holz untergebracht. Nach der Legende war dort im 18. Jahrhundert ein Jäger während eines Gewitters verunglückt. Seine Verlobte machte sich auf die Suche und fand den Sterbenden im Wildbach. Monate danach verschied sie vor Kummer. Seither soll man in diesem Gebiet nachts zwei Gespenster herumirren gesehen haben. Um ihnen zur Ruhe zu verhelfen, baute man dort eine Brücke und versah sie mit einer Marienstatue.
Das zweite eindrückliche Gewässer, dem man auf der Wanderung begegnet, ist der Wildbach La Marive. Im Gebiet des Steinbruchs Chablô Derrey hat er eine abenteuerlich tiefe Schlucht gegraben, die auf einer Brücke überquert wird. Nach einem kurzen Abstecher nach Neirivue im Talboden der Saane steigt man gleich wieder aufwärts. Über Weideland und durch kleine Gehölze zieht sich der Weg dem Hang entlang weiter talauswärts ins Gebiet Les Combes, wo an schöner Aussichtslage die Kapelle Notre-Dame-Auxiliatrice steht, auch «Chapelle rose» genannt.
Von der rosafarbenen Kapelle geht es über Weiden nach Villars-sous-Mont hinunter. Einen halben Kilometer auf Trottoirs der Hauptstrasse folgend erreicht man schliesslich den Bahnhof, der sich am nördlichen Dorfende befindet.