Wanderung Monniaz - Jussy - Chêne Bourg
Top of Geneva
Wanderzeit: 4 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Der höchste Punkt von Genf ist ein unspektakulärer Ort, der in ländlichem Gebiet ganz im Norden des Kantons an der Grenze zu Frankreich liegt. Auf dem Weg von dort ins Stadtgebiet geht es durch Wälder, über Wiesenland und einem hübschen Flüsschen entlang. Rund die Hälfte der Wanderung verläuft auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Wie jeder andere Kanton der Schweiz hat auch Genf seinen höchsten Punkt. Doch im Unterschied zur Dufourspitze im Wallis, zum Finsteraarhorn im Kanton Bern oder zum Piz Bernina in Graubünden darf man hier keinen gletscherbekränzten Viertausender erwarten. Die höchste Erhebung des Kantons Genf erreicht nämlich nur gerade eine Höhe von 517 m.ü.M. Der gesamte Kanton Appenzell Innerrhoden liegt höher (dessen tiefster Punkt befindet sich im Tobel des Gonzerenbachs auf 539 m.ü.M.).
Der Genfer Rekordpunkt ist ein ziemlich belangloser, ja denkbar langweiliger Standort mit dem Flurnamen Les Arales. Er liegt unweit des Weilers Monniaz ganz im Norden des Kantons. Markiert wird er von einem historischen Grenzstein. Je ein Buchstabe repräsentiert die beiden Staatswesen, die hüben und drüben der Grenze liegen bzw. lagen: G steht für Genf, S für Sardinien (das damalige Königreich Sardinien-Piemont verfügte über ausgedehnten Besitz auf dem Gebiet der heutigen Staaten Frankreich und Italien).
Der Marchstein steht gegenüber dem Garten eines Wohnhauses und am Rand eines Strässchens, das zugleich ein Wanderweg ist. Von der nächstgelegenen ÖV-Haltestelle (es handelt sich um die Endstation des nach Jussy fahrenden Busses) gelangt man in zehn Minuten dorthin.
Der Kurztrip ruft natürlich nach einer Verlängerung. Sie ist leicht zu bewerkstelligen. Beim rekordträchtigen Ort lenkt man den Schritt zum nahen Gehölz der Bois de l’Etang. Ein Trampelpfad führt dem Waldrand entlang und mündet schon bald in eine Forststrasse, die sich durch den Wald zieht. Der Naturbelag geht nach einer Weile in Asphalt über. An diese Art von Wegoberfläche wird man sich auf dieser Tour gewöhnen müssen, denn rund die Hälfte der Strecke verläuft auf Hartbelag. Das ist ein recht hoher Anteil, doch immerhin gibt es zwischendurch und namentlich zum Abschluss der Wanderung auch längere Abschnitte auf schönen Naturwegen.
Zunächst aber geht es durch verschiedene Dörfchen, die zur politischen Gemeinde Jussy gehören: Von Jussy-l’Eglise mit seinem schmucken Kirchlein gelangt man über Lullier und Presinge nach L’Abbaye, durchquert dabei Wiesen- und Ackerland und passiert auch mehrere Rebflächen.
Teils querfeldein, teils auf einem Strässchen folgt man danach einem Wasserlauf mit dem schönen Namen Nant du Paradies (Paradiesbach), der zu einer weniger schönen Anlage führt: Das Gefängnis von Champ-Dollon ist eine von hohen Zäunen umgebene moderne Burg.
Von der nahen Wanderwegverzweigung Pont Bochet an wandert man durch das dicht überbaute Siedlungsgebiet der Genfer Agglomerationsgemeinden Chêne-Bourg und Chêne-Bougeries. Von den vielen Gebäuden nimmt man jedoch kaum etwas wahr, da die Wanderung nun auf einem idyllischen Naturpfad verläuft, der dem Flüsschen La Seymaz folgt. Der unverbaute Wasserlauf schlängelt sich durch ein bewaldetes Tobel. Umso härter fällt der Kontrast aus, der sich zum Abschluss der Tour einstellt: Die unterirdische Bahnstation Chêne-Bourg ist ein ebenso kaltes wie kraftstrotzendes, von Unmengen Beton geprägtes Zeugnis moderner Urbanität.