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Die romanische Klosteranlage von Romainmôtier

Wanderung Le Day - Romainmôtier - Croy

Ein Hauch von Mittelalter am Fuss des Juras

  • Le Day

  • Combe au Clerc

  • Nidau

  • Romainmôtier

  • Croy


REGION: Jura / Westschweiz
MARSCHZEIT: 3 h 30 min
AUFSTIEG: 450 m
TIEFSTER PUNKT: 635 m
VERPFLEGUNG: Diverse Gaststätten in Romainmôtier
ANREISE: Mit der Bahn nach Le Day
MERKMALE: Am Wasser
Schwierigkeit: T1 Wandern
Streckenlänge: 11,4 km
Abstieg: 600 m
Höchster Punkt: 1173 m
Ideale Jahreszeit: Anfang Mai bis Ende November
Rückreise: Ab Croy mit der Bahn
   

Ein Hauch von Mittelalter weht durch Romainmôtier. Das Waadtländer Städtchen gruppiert sich um ein hervorragend erhaltenes ehemaliges Kloster. Es lässt sich im Rahmen einer abwechslungsreichen Wanderung erkunden, die über einen Jura-Ausläufer und durch ein stilles Flusstal führt. Rund ein Viertel der Strecke ist asphaltiert.

Schon am Ausgangspunkt der Tour bei der Bahnstation Le Day sieht man auf halber Höhe des bewaldeten Jura-Ausläufers im Süden eine riesige Schweizer Flagge, die an einem grossen Holzhaus angebracht scheint. Dorthin führt das erste Teilstück der Wanderung. Beim Näherkommen erweist sich das vermeintliche Chalet als massiver, mit Holzfassade und aufgemalter Fahne geschickt getarnter Betonbunker, dessen Erdgeschoss mit riesigen Schiessscharten ausgestattet ist. Das Fort Pré Giroud wurde kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs errichtet, um den Col de Jougne zu sichern, eine der potenziell wichtigsten Einfallsachsen aus Frankreich in die Westschweiz. In der Wiese unterhalb des Bunkers sind Flaggen mit den Wappen der alliierten Mächte aufgezogen, die Nazi-Deutschland bezwangen.
Weiterhin meist durch Wald aufsteigend gelangt man auf den verkarsteten Hügelrücken der Combe au Clerc. Bei der gleichnamigen Wegweiserkreuzung zweigt man rechts ab. Über charakteristische Juraweiden geht es via Chalet de Premier nach Sur Grati. Dort mündet der Weg wieder in den Wald und führt hinunter nach Nidau. Nach einer kurzen Passage auf Asphalt folgt der idyllischste Abschnitt der Wanderung: Dem Flüsschen Nozon entlang schlängelt sich der Uferweg durch den Auenwald.
Der Pfad führt zunächst durch ein enges bewaldetes Tobel. Nach einer Weile öffnet sich die Landschaft. Durch ein weites, grünes Tal gelangt man nach Romainmôtier. Das Städtchen ist nach dem Kloster in seinem Zentrum benannt, das vermutlich um 450 von Romanus von Condat gegründet wurde. Es gilt damit als älteste Klostergründung auf dem Gebiet der heutigen Schweiz.
Die Abtei erlebte im Laufe der Zeit mehrere Höhen und Tiefen. Zum endgültigen Niedergang kam es, als Bern die Waadt eroberte, dort die Reformation einführte und sämtliche Klöster säkularisierte. Im einstigen Haus des Priors hielt nun der bernische Landvogt Einzug, während man in der früheren Klosterkirche fortan protestantische Gottesdiente abhielt. Die Kirche gilt als eines der ältesten Bauwerke der Romanik in der Schweiz und gehört zu den bedeutendsten Zeugen cluniazensisch-romanischer Kunst des Landes.
Zunächst auf einem asphaltierten Strässchen, später erneut auf einem lauschigen Fussweg geht es dem Nozon entlang nach Croy.