Wanderung Freiburg-Galterengraben-Bourguillon
In die Schlucht der Galtera
Wanderzeit: 3 h 25 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Am unteren Ende der Altstadt von Freiburg beginnt die Wildnis. An mächtigen Sandsteinklippen vorüber gelangt man in den Galterengraben. Das anfänglich offene Tal verengt sich zusehends zu einer wilden Schlucht. Erschlossen wird sie mit einem reizvollen Wanderweg. Zurück nach Freiburg geht es über weite Felder und durch dichte Wälder. Rund die Hälfte der Gesamtstrecke verläuft im Siedlungsgebiet und damit auf Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Den Galterenbach und sein Tal kennt man dank einem Eishockeyclub auch in der Deutschschweiz primär unter seinem französischen Namen: Gottéron. Die Galtera, wie das Gewässer Galterenbach im örtlichen Dialekt genannt wird, entwässert die Hochebene südöstlich der Stadt Freiburg. Meist kommt sie als schmächtig-harmloses Wässerchen daher. Nach Gewittern und starkem Regen kann sie jedoch zu einem reissenden Wildbach anschwellen.
Im Laufe der Zeit hat sich der Galterenbach auf den letzten vier Kilometern seines Laufs bis zu 150 Meter tief in den Sandstein eingegraben und auf diese Weise eine ebenso interessante wie malerische Schlucht geschaffen. Der Länge nach wird diese von einem Wanderweg durchzogen. Wenn man ihn talaufwärts beschreitet, legt man eine spannende Reise vom städtischen Treiben in die tiefe Stille einer grandiosen Naturlandschaft zurück.
Gestartet wird im Freiburger Stadtzentrum. Vom Bahnhofplatz folgt man dem Wanderweg, der Richtung Freiburg Balm signalisiert ist. Er führt über die Avenue de la Gare (Bahnhofstrasse), die Rue de Romont und die Rue de Lausanne quer durch die Stadt. Bei der Place de l’Hôtel de Ville wird die vielbefahrene Rue des Alpes überquert; hinter der Kathedrale gelangt man durch die Grand’Rue (Reichengasse) zum tiefer liegenden Teil der Altstadt. Steil geht es durch den Stalden und die Rue de la Samaritaine zum Klein-Sankt-Johann-Platz hinunter, dann links hinüber zur gedeckten Holzbrücke «Pont de Berne», et voilà: Im Gebiet Balm mündet der Galterenbach in die Saane.
«Galterengraben/Ameismüli» verheisst die gelbe Wanderwegtafel an der Rue des Forgerons. Von einem richtigen Wanderweg kann allerdings noch nicht die Rede sein: Die Route verläuft anfänglich auf einer normalen Stadtstrasse. Doch schon bald wird die Umgebung zusehends grün, das Tal verengt sich, auf beiden Seiten des Wasserlaufs erheben sich hohe Sandsteinflühe.
Kurz nach der Pinte des Trois Canards geht der Asphalt in einen schönen Kiesweg über, der sich nach kurzer Zeit weiter verengt und schliesslich zu einem schmalen Waldpfad wird. Immer wilder wird die Landschaft, bis man sich schliesslich in einem Dschungel wähnt. Zwischen Felsblöcken, morschem Altholz und üppig wuchernden Bäumen ziehen sich der Galterenbach und mehrere seiner Zuflüsse dahin.
Auf Stegen, Brücken, schmalen Waldpfaden und unter überhängenden Felswänden wird die grossartige Wildnis durchquert. Kurz nach dem ersten Übergang lockt ein schöner Rastplatz. Danach wird das Gelände eine Weile etwas steiler; kleinere Kinder nimmt man jetzt gerne an die Hand. Doch schon bald beginnt sich der Einschnitt zu weiten. Nach der Brücke bei Pkt. 603 folgt ein weiterer Rastplatz. Wenig später, beim Weiler Ameismüli, endet die Schlucht.
Über die weiten, offenen Felder der Schürmatt und durch das Tannholz gelangt man ins Dorf Bourguillon, das Teil der Stadt Freiburg ist. Hier gilt es auf dem Trottoir der Hauptstrasse entlang bis zum Sentier du Dürrenbuhl zu marschieren; zum Glück endet dieses wohl unattraktivste Teilstück der Wanderung bereits nach 600 Metern. Ein steiler Treppenweg führt an der Sankt-Beatus-Kapelle vorüber zurück nach Balm.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof empfiehlt sich ein Abstecher ins Musée Wassmer an der Grand’Rue 58; der Eintritt ist allerdings nur gegen Voranmeldung möglich. Die «Sammlung seltsamer Gegenstände» umfasst antike Nähmaschinen, Bügeleisen und Staubsauger und andere Kuriosa.