Winterwanderung Villars
Finale mit Mont Blanc
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Die Passstrasse über den Col de la Croix ist im Winter gesperrt. Ein Teil des südlichen Zubringers dient dafür als Winterwanderroute. Er ermöglicht einen wenig anstrengenden und sehr aussichtsreichen Aufstieg von Villars zur Bergbahn-Zwischenstation Golf.
Detaillierte Routenbeschreibung
In der Westschweiz ist das Angebot an gepfadeten Winterwanderwegen relativ schmal. Eine der attraktivsten Routen liegt im Wintersportort von Villars-sur-Ollon in den Waadtländer Alpen. Sie führt in einem weiten Bogen durch den sonnigen Südosthang oberhalb des Dorfs. Rund zwei Drittel der Strecke verlaufen auf der Strasse, die im Sommer das Tal über den Col de la Croix mit Les Diablerets verbindet. Im Winter verkehren dort zwar keine Autos; wenn kaum Schnee liegt, tritt allerdings naturgemäss der Asphaltbelag in Erscheinung.
Die Winterwanderroute ist, um es gelinde auszudrücken, nicht übermässig dicht markiert. So ist beispielsweise bereits der Ausgangspunkt nicht eigens signalisiert. Gemäss SchweizMobil liegt er im Quartier Roches Grises oberhalb des Dorfzentrums. Man erreicht ihn, indem man vom Bahnhof Villars-sur-Ollon, dem Endpunkt der aus dem Rhonetal heraufführenden Bus- und Bahnlinien, zehn Minuten auf der gelb signalisierten Wanderroute Richtung Col de la Croix bzw. Col de Soud aufsteigt.
Wenige Schritte nach dem Tennisplatz schwenkt man in die Passstrasse ein. Diese führt anfänglich mässig steil an einem ausgedehnten Parkplatzareal vorüber durch den Wald. Sobald man die letzten Bäume hinter sich lässt, verflacht sich das Trassee. Gleichzeitig öffnet sich die Sicht zu den höchsten Gipfeln der Waadtländer Alpen: Voraus liegen das Diablerets-Massiv und der wuchtige Grand Muveran. In sanftem Aufstieg geht es nun ins Tal der Gryonne. Weit entfernt sieht man auf der gegenüberliegenden Talseite im Skigebiet Les Chaux Skifahrer und Snowboarder ihre Schwünge ziehen.
Oberhalb von La Verneyre zweigt der Winterwanderweg von der Passstrasse hangwärts ab und führt, nunmehr etwas steiler, wieder talauswärts. Mit dem Richtungswechsel ändert auch die Perspektive: Nun rücken die Gipfel des Unterwallis und Savoyens ins Blickfeld. Prachtvoll glänzen die Dents du Midi im klaren Licht der Wintersonne. Links davon, scheinbar etwas tiefer, ist gar der Mont Blanc und damit der höchste Punkt Europas zu erkennen.
Die Route endet beim Bergrestaurant Golf bzw. bei der nahen Station der Bergbahn, die von Villars auf den Col de Bretaye und damit mitten in die Skistation führt. Übrigens liegt auch die Winterwanderroute zumindest teilweise im Skigebiet. Sie kreuzt zwei, drei Mal eine Piste und ein Sesselbahn-Trassee, doch mehrheitlich bewegt man sich abseits des Pistenraums. Einzig Langläufern begegnet man regelmässig, denn das maschinell präparierte Trassee wird hälftig als Loipe genutzt. Auf dem unteren Teilstück wird für den Langlauf-Sektor gar Kunstschnee eingesetzt, was bei schneearmen Verhältnissen zu einem etwas kuriosen Anblick führt: Die hangseitige Hälfte der Passstrasse ist dann zumindest zu Beginn der Wanderung aper, während der Loipenteil aus einem 20 Zentimeter dicken Schneepodest besteht.