Wanderung Hermance-Meinier
Begegnung mit dem Weinbau-Giganten Genf
Wanderzeit: 2 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Durch Dörfer, über Felder und an langen Reihen von Rebstöcken vorüber führt diese Wanderung im Hinterland der Stadt Genf. Mehr als zwei Drittel der Strecke verlaufen auf Hartbelag. Die Sicht auf den See und zum Mont Blanc sowie die landschaftliche Anmut der Gegend sprechen dennoch dafür, die Route unter die Füsse zu nehmen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Genf gilt gemeinhin als Stadtkanton – zu Unrecht. Gewiss dominiert die grösste Stadt der Westschweiz den Grossraum rund um den westlichen Teil des Genfersees. Es gibt auch Stimmen, Genf sei die einzige wirklich internationale Stadt der Schweiz, neben der auch das selbstbewusste Zürich zu einem niedlichen Provinznest verblasse. Oft wird jedoch übersehen, dass Genf auch über eine ausgesprochen ländliche Umgebung verfügt, und zwar nicht nur im nahen französischen Hinterland, sondern auch auf eigenem Kantonsgebiet.
Auch in diesem Fall bietet eine Wanderung die beste und einfachste Möglichkeit, um den Charakter der Landschaft kennenzulernen. Die vorliegende kurze Tour beginnt in Hermance, dem nördlichsten Dorf des Kantons Genf. Vom pulsierenden Stadtzentrum erreicht man den Ausgangspunkt entweder mit dem Schiff oder – prosaischer – mit dem Bus.
Auf 1300 Hektaren werden im Kanton Genf Reben angebaut; gemessen an der Gesamtfläche ist das ein Rekordwert: Fast ein Viertel der Landwirtschaftsfläche wird für den Weinbau genutzt – mehr als irgendwo sonst in der Schweiz. Über 30 Sorten kennt man hier. Einen Einblick in die Genfer Weinbaukultur bietet die «Balade viticole entre Arve et lac». Der weinkundliche Wanderweg beginnt in Hermance und führt bis nach Choulex. Die vorliegende Wanderung verläuft grösstenteils auf dem ersten Teilstück. Unterwegs vermitteln Tafeln Wissenswertes über den Weinbau der Region und über spezielle Rebsorten wie Gamaret, Galotta, Garanoir oder Mara, die vorwiegend hier angebaut werden.
Übrigens tummeln sich im Genfer Hinterland nicht nur Weinbauern. Die Dörfer zeigen erfreulich viel Leben. In Corsier etwa gibt es Läden und Restaurants, die trotz der Nähe zur glitzernden Stadt (und zu den günstigen Einkaufsmöglichkeiten jenseits der nahen Grenze) oft erstaunlich gut frequentiert sind.