Schneeschuhtour Allières
Auf Schneeschuhen durch das Hongrin-Tal
Wanderzeit: 2 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: WT Schneeschuhwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Hohe Berge schirmen den Genfersee vom Greyerzerland ab. Die Rundtour im Tal des Hongrin weist dennoch nur mässige Höhendifferenzen auf. Besonders reizvoll ist es, die einsame Gegend im Winter mit Schneeschuhen zu durchstreifen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der südlichste Zipfel des Kantons Freiburg ist eine einsame und verlassene Gegend. Nach dem Dörfchen Montbovon kommt nur noch ein kleiner Weiler namens Allières, der von einigen locker auf den Hängen verstreuten Bauernhöfen und Scheunen umgeben ist. Immerhin gibt es eine Bahnhaltestelle und obendrein eine Beiz – damit sind für viele Wanderer schon einmal zwei wesentliche Voraussetzungen für eine gelungene Tour erfüllt.
Ein dritter Pluspunkt ist die Topografie: Das Terrain weist zwar happige Höhendifferenzen auf kleinem Raum und obendrein eine unberührte Schlucht auf, daneben gibt es aber zwischen dem auf knapp 900 m Höhe liegenden Talboden und den umliegenden Zweitausendern auch sanft geneigte Hänge und nahezu ebene Flächen.
Das Tälchen des Hongrin eignet sich deshalb überraschend gut für eine Schneeschuhtour. Die Rundwanderung nach Pra du Pont weist weder unangenehm steile Steigungen auf noch führt sie durch lawinengefährdete Gebiete. Die Route wird zwar nicht gepfadet, ihr Verlauf ist aber mittels Holzstangen mit pinkfarbigen Wegweisern in Form von stilisierten Schneeschuhen signalisiert. Im Hochwinter liegt der grössere Teil der Strecke vormittags noch am Schatten. Wer auf der Tour gerne auch einige Sonnenstrahlen geniessen möchte, startet sie deshalb mit Vorteil erst um die Mittagszeit.
Von der Bahnstation Allières folgt man zunächst einige Schritte nordwärts dem Strässchen, danach zweigt die Schneeschuhroute auf ein eigenes Trassee ab, das eine Weile unterhalb, dann wieder oberhalb der Strasse verläuft. An einer kleinen, modernen Kapelle vorüber (sie ersetzte 1995 einen barocken Vorgängerbau, der durch einen Erdrutsch zerstört worden war) gelangt man zum Gehöft Les Planches. Von da geht es in mehreren Kehren in die Hongrin-Schlucht.
Das Flüsschen wird auf einer schönen Steinbrücke überquert, die aus dem 17. Jahrhundert stammt und Teil des einst bedeutenden Maultierwegs zwischen dem Genfersee und dem Greyerzerland war. Nach der Inbetriebnahme der Montreux-Oberland-Bahn verlor die Strecke an Bedeutung. Die Brücke wurde von Bäumen überwachsen und war Ende des 20. Jahrhunderts dem Zerfall nahe. In einer aufwendigen Sanierungsaktion konnte das Bijou gerettet werden.
In sanftem Aufstieg geht es nach Pra du Pont und von dort in gleicher Richtung weiterhin leicht ansteigend südwärts. Nun entfaltet sich das Panorama zu voller Pracht. Auf der gegenüberliegenden Seite erblickt man den Vanil des Artses und die Cape au Moine, im Süden erkennt man die Dent de Jaman und die Rochers de Naye.
Beim Gehöft Les Mosses wird abgezweigt und Richtung Hongrin abgestiegen. Das Gelände ist hier etwas stärker geneigt, so dass man mit den Schneeschuhen bei genügend frischem Pulverschnee herrlich talwärts pflügen kann. Auf einem Brücklein im Gebiet Villa wird der Fluss erneut überquert, danach geht es Richtung Allières hoch. An der Auberge Croix-de-Fer vorbei kehrt man – teilweise auf der Strasse, teilweise etwas abseits davon auf separatem Trassee – zum Ausgangspunkt der Tour zurück, der Bahnstation Allières.