Wanderung Romont-Moudon
Jakob muss auf Asphalt pilgern
Wanderzeit: 4 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Es ist ein Kreuz mit dem Jakobsweg: Als Weitwanderweg kann er von der vorbestimmten Route nicht abweichen. Daher müssen oft längere Hartbelagsabschnitte in Kauf genommen werden. Das Teilstück von Romont nach Moudon ist mehr als zur Hälfte verstrasst. Trostpflaster sind eine wunderbar weite Landschaft sowie interessante Kulturdenkmäler am Weg.
Detaillierte Routenbeschreibung
Eigentlich könnte man vom Bahnhof Romont gleich direkt südwärts zum Jakobsweg hochsteigen. Der Umweg durch den mittelalterlichen Stadtkern auf dem Burghügel lohnt sich aber, und zwar aus mehreren Gründen. Zum Beispiel wegen der schönen gotischen Glasmalereien in der Stiftskirche. Um Glasmalerei geht es auch im Museum, das im Inneren des Schlosses untergebracht ist. Und schliesslich winkt von der Terrasse neben dem Schloss ein schöner Ausblick zu den Bergen.
Kilometerweit geht es danach der Hauptstrasse entlang. Erst nach dem Industrieareal jenseits der Bahnlinie endet die Asphaltorgie – jedenfalls für einen kurzen Moment. Am Weg liegt eine Art Freilichtkapelle mit Marienstatue und Votivtafeln, deren Datierungen abrupt im Jahr 2005 enden.
Schon bald geht es wieder auf Hartbelag weiter; die Dörfchen Billens und Hennens werden durchquert. Vom nahen Hügelkamm geniesst man eine schöne Rundsicht voraus ins Broyetal und zurück nach Romont sowie erneut eine kurze Verschnaufpause auf wunderbar weichem Grasboden.
Danach beginnt der Abstieg nach Lovatens. Nordöstlich des Dorfs befindet sich ein schöner Picknickplatz am Waldrand. Zuweilen recht steil führt ein durchgehend betonierter Feldweg nach Curtilles hinunter. Das romanische Kirchlein weist einen hübschen Glockengiebel auf.
Die regulär signalisierte Jakobsweg-Route würde von hier via Prévondens zur Broye führen – und damit nochmals knapp 2 km Asphalt bringen. Es empfiehlt sich, stattdessen das kurze Stück der Hauptstrasse entlang in Richtung des Städtchens Lucens zu marschieren. Auf diese Weise gelangt man direkt zur Broye. Jenseits der Brücke mündet der aus Basel herführende Ast des Jakobswegs in die Route.
Hier ändert die Wanderung komplett ihren Charakter. Endlich geht es auf einem «echten» Wanderweg weiter: Ein breiter Kiesweg verläuft etwas oberhalb des Flüsschens zwischen Wiesen und einer akkurat ausgerichteten Birkenallee. Die nahe Bahnlinie und die etwas höher verlaufende Strasse beeinträchtigen das Idyll kaum. Die weite Landschaft und das üppige Grün verströmen einen Hauch von Frankreich.
Erst kurz vor Moudon mündet die Wanderroute wieder in eine Strasse. Auf dem Trottoir erreicht man den Bahnhof und das nahe Stadtzentrum, das sich in einen oberen und einen unteren Teil gliedert. Architektonischer Mittelpunkt der Unterstadt ist die als «kleine Kathedrale» bezeichnete Kirche St-Etienne, die über wunderbar farbenprächtige Fenster verfügt.