Wanderung Schwarzsee-Valsainte-Charmey
Totale Abgeschiedenheit jenseits der Mauern
Wanderzeit: 4 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - Oktober
Über einsame Alpweiden und durch stille Wälder führt diese Wanderung im Freiburger Voralpengebiet. Am Weg liegt La Valsainte, das einzige Kartäuserkloster der Schweiz. Zwischen Echelettes und La Valsainte 3 km auf Hartbelag; sonst fast ausschliesslich Kieswege oder Wiesenpfade.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die Kartäuser sind einer der strengsten Orden der katholischen Kirche. Jeder Mönch verbringt einen grossen Teil des Tages allein. Kontemplation, Handarbeit, Mahlzeiten – alles wird in Einsamkeit ausgeübt. Einzig zum gemeinsamen Gebet treffen sich die Brüder täglich; einmal pro Woche unternehmen sie zusammen einen vierstündigen Spaziergang. Höchstens zweimal im Jahr darf jeder von ihnen Besuch von seinen nächsten Angehörigen empfangen.
Die einzige Kartause, die es in der Schweiz heute noch gibt, ist das Kloster La Valsainte im östlichsten Teil des Greyerzerlands. Gegründet wurde es im Jahr 1295. 1778 wurde es mit päpstlicher Erlaubnis aufgehoben, später von anderen Orden benützt und Mitte des 19. Jahrhunderts komplett zerstört. 1861 kaufte der Kartäuserorden das Terrain zurück und baute das Kloster wieder auf.
Eine angenehme Wanderung führt an der Klosteranlage vorbei. Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle Schwarzsee Bad. Westlich des kleinen Bergsees, der seinen Namen der dunklen Farbe aus der Spiegelung der ihn umgebenden Tannen verdankt, gelangt man zum Seeweidbach und am Campingplatz vorbei. Erst sanft, später etwas steiler geht es durch den Wald und bald schon über saftig grüne Alpweiden nach La Balisaz. Danach geht es gleich wieder abwärts nach Grattavache und Echelettes. Die nächsten 40 Minuten bis zum Kloster muss man leider mit einer Asphaltstrasse Vorlieb nehmen.
Wie jede andere Kartause ist auch La Valsainte nicht öffentlich zugänglich. Hinter den hohen Mauern, die das Kloster von der Strasse abschirmen, lässt sich der Kosmos der Abgeschiedenheit erahnen, in dem die 20 Mönche leben. Einen schönen Blick auf die gesamte Klosteranlage und auf die einzelnen Zellen der Brüder erhält man nach dem Abstieg in den Graben des Javro und dem nachfolgenden Aufstieg am Gegenhang. In leichtem Auf und Ab führt der Weg über Wiesen und an üppigen Hecken vorbei nach Charmey.