Wanderung Mund - Finnen - Eggen
Schmetterlingsparadies über dem Rhonetal
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Reichlich Sonne und Aussicht bietet die leichte Wanderung von Mund nach Eggen am Südhang über dem Rhonetal. Zwischen den Weilern Bobma und Finnen führt der Weg durch eine Steppenlandschaft mit reichen Schmetterlingsvorkommen. Die Wanderung verläuft zu 85% auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Safran zählt zu den teuersten Gewürzen der Welt. Er wird aus den Blütengriffeln einer Krokusvarietät gewonnen, was eine quantitativ bescheidene Ausbeute, zugleich aber viel Handarbeit bedeutet. Trotz des hohen Aufwands wird Safran auch in der Schweiz angebaut, hauptsächlich und traditionellerweise im Walliser Bergdorf Mund. Die sandigen, trockenen Hänge unterhalb des Dorfs sind dafür gut geeignet. Speziell, ja einmalig ist der Anbau in Mischkultur mit Winterroggen.
Die Verarbeitung der Blüten erfolgt im kleingewerblichen Rahmen. Das Produkt wird daher nicht in industriellem Massstab produziert, sondern ist eher die Frucht einer Liebhaberei. Nichtsdestotrotz bezeichnet sich Mund als Safrandorf. Es gibt dort einen Safran-Lehrpfad, ein Safranmuseum, ein (allerdings nur für Gruppen geöffnetes) Restaurant Safran und eine Safranzunft, die sich der Pflege dieses Kulturguts verschreibt. Im Dorfladen sind zudem Safrankäse und Safrannudeln erhältlich.
Ziemlich gemütlich, aber doch nicht ganz frei von Anstrengung ist die Wanderung von Mund hinüber nach Eggen. Auf Strässchen und über Wiesen steigt man zunächst zum oberen Dorfrand auf. Vom Ortsteil Färchu marschiert man dann eine Weile ebenen Wegs auf einem Strässchen bis zur Wanderwegverzweigung bei Pkt. 1290. Hier beginnt die zweite nennenswerte Aufstiegspassage der Tour. Sie führt auf einem kurvenreich angelegten Weg durch Wald- und Weidegebiet nach Bobma (Bodmen). Nachdem man den Weiler mit seinen von der Sonne schwarzbraun gebrannten Scheunen und Ferienhäusern durchquert hat, geht es im weiteren Verlauf der Wanderung praktisch nur noch geradeaus oder abwärts weiter.
Sonnige Halden – so wird der Südhang hoch über dem Rhonetal zwischen Brig und Visp seit jeher bezeichnet. Die Bedeutung des Begriffs erfährt man auf der nun folgenden Höhenwanderung auf ebenso anschauliche wie angenehme Weise. Die sonnenexponierte Landschaft hat eine spezifische Vegetation hervorgebracht: An den trockenen Hängen gibt es zwischen Felspartien und kleinen Waldgebieten viel blumenreiches Weideland. Zur Vegetationszeit wimmelt es dort von unzähligen Schmetterlingen, die von Blüte zu Blüte flattern.
Einzelne Holzbänke am Weg laden zur Rast ein und bieten damit Gelegenheit, die Aussicht ins Rhonetal und zu den Seitentälern Nanztal und Vispertal ausgiebig zu geniessen. Unter den Gipfeln, die den Horizont prägen, gibt es mehrere Viertausender. Prominent sticht die Pyramide des Weisshorns hervor; mit 4505 Metern Höhe ist es der dritthöchste ausschliesslich auf Schweizer Boden liegende Gipfel des Landes.
Der zweite am Weg liegende Weiler ist Finnen. Das Dörfchen war bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine eigenständige Gemeinde; einige historische Bauwerke sind mit Informationstafeln gekennzeichnet und lassen sich auf einem kleinen dorfgeschichtlichen Rundgang erkunden. Da erfährt man etwa, dass der überdachte Schärutrog früher nicht nur für die Trinkwasserversorgung diente, weshalb es verboten war, zwei Stunden bevor das Vieh zur Tränke getrieben wurde, im Brunnen Wäsche zu waschen.
Ein steiniger Pfad führt in mässig steilem, aber kontinuierlichem Abstieg durch Bergwald und über Wiesenland nach Eggen hinunter.