Man sollte diesen Ort in architektonischer Hinsicht nicht unterschätzen. Natürlich gibt es hier wie andernorts im Wallis und vor allem im nahen Frankreich aufgeblähte Jumbo-Chalets und unansehnliche Ferienhaussiedlungen. Daneben bietet Crans-Montana aber auch hochwertige Baukultur. Herausragende Beispiele sind etwa die Berner Höhenklinik, die Appartement-Residenz Les Mischabels oder das unter Denkmalschutz stehende einstige Sanatorium Bella Lui, das heute als Jugendherberge genutzt wird.
Die meisten dieser Bauten haben einen direkten Bezug zur historischen Entwicklung der Region. Früher gab es dort nur einige Maiensässe und Alphütten. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Crans-Montana dann einen stürmischen touristischen Aufschwung. Sportbegeisterte Briten führten im Sommer das Golfspiel und im Winter das Skifahren ein. Später entstanden mehrere Kurkliniken, deren Gäste von der Höhenluft und der sonnigen Lage profitierten.
Ziemlich ungewöhnlich ist der Golfplatz. Er entstand bereits 1908 und galt damals als höchstgelegene Anlage der Welt. Im Unterschied zu anderen Tourismusorten liegt er nicht irgendwo abgelegen ausserhalb des Siedlungsgebiets, sondern praktisch im Zentrum. Die weite Fläche ist im Sommer eine grüne Insel mitten im Dorf. Im Winter, wenn Schnee auf den Wiesen liegt und der Golfbetrieb ruht, ist das Areal für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich.
Auf dem Plateau von Crans-Montana und an den umliegenden Hängen ist ein dichtes und abwechslungsreiches Netz an gepfadeten und signalisierten Winterwanderwegen angelegt. Mehrere Routen durchqueren auch das Golfplatzareal. Sie lassen sich zu zwei kurzen Rundwanderungen verbinden, die zu einer leichten Tour kombiniert werden können.
Ausgangspunkt ist der zentral gelegene Kreisel beim Etang Long; er liegt im Zentrum von Crans am Übergang der Route Touristique zur Rue Centrale. Nach wenigen Schritten schon lässt man das Siedlungsgebiet hinter sich und wandert durch eine einsame Winterlandschaft. Die Route führt in leichtem Abstieg zum Aussichtspunkt Les Mélèzes, wo man einen grossartigen Ausblick auf das untere Rhonetal geniesst. In einem weiten Bogen geht es danach über die Prés de Crans und am Kinderskigelände vorüber zurück zum Etang Long.
Auf die Runde im Westen folgt ein zweiter, etwas kürzerer Parcours in östlicher Richtung. Dieser ist als «Chemin des lanternes» ausgeschildert: Die Strecke wird abends mit zahllosen Laternen beleuchtet und ermöglicht dadurch Einheimischen und Feriengästen, die Winternacht auf stimmungsvolle Weise zu erleben. Auch dieser Rundkurs ist auf dem Areal des Golfplatzes angelegt. Er führt zum Etang de la Moubra und in einem Bogen wieder zurück zum Ausgangspunkt beim Etang Long.