Winterwanderung Vercorin-Grimentz
Gold im Mund im Val d’Anniviers
Wanderzeit: 4 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Einer der längsten Winterwanderwege im Wallis verbindet die beiden Skigebiete Vercorin und Grimentz. Er verläuft fast durchwegs ausserhalb des Pistengebiets. Nach einem zackig steilen Einstieg führt die Route mit kleineren Auf- und Abstiegen taleinwärts. Mehrere Abschnitte verlaufen in schattigen, tief verschneiten Wäldern. Dazwischen werden sonnig gelegene und aussichtsreiche Maiensässe durchquert.
Detaillierte Routenbeschreibung
Morgenstund hat Gold im Mund: Das gilt jedenfalls bei dieser Winterwanderung im Val d’Anniviers. Sie ist an der Westseite des Tals angelegt, die etwas schattiger ist als der Sonnenhang von Saint-Luc und Chandolin, und führt damit durch eine Gegend, die im Hochwinter nur bis zum Mittag gut besonnt ist. Am Ziel der Wanderung in Grimentz verschwindet die Sonne an den kürzesten Tagen des Jahres bereits um 14 Uhr hinter den Bergen. Deshalb empfiehlt es sich, die Tour zeitig am Vormittag anzutreten.
Die Route ist, wie bei Winterwanderungen in Skigebieten üblich, eher dürftig signalisiert. Entscheidende Abzweigungen sind zwar zuverlässig ausgeschildert. Doch just beim Ausgangspunkt im Dorfzentrum von Vercorin (ebenso wie in Grimentz) fehlt jeder Hinweis auf den Winterwanderweg. Wenn man sich am Strassennetz orientiert, ist der Einstieg glücklicherweise leicht zu finden: Zuerst marschiert man die Route du bisse hoch, bis diese scharf rechts abzweigt; dort schwenkt man in die Route de Sigeroulaz ein, die steil zum Wald hochführt.
Der Winterwanderweg ist durchwegs auf Strässchen oder breiten Wald- und Alpwegen angelegt und verläuft parallel zu einer Langlaufloipe. Zunächst führt er zügig aufwärts. Nach der Unterquerung des Gondelbahntrassees nimmt die Steigung deutlich ab. Nur noch sanft, doch anhaltend aufsteigend geht es durch den Schattenhang, der das Vallon de Crouje umrundet. Zwischen den Bäumen öffnen sich an verschiedenen Stellen Ausblicke bis ins Rhonetal. Wenn es genug kalt ist, dann sind die Tannen am Weg noch etliche Tage nach dem letzten Schneefall wunderbar verschneit.
Nach einer Kurve erreicht man das Maiensäss Les Giettes, wo sich eine grossartige Aussicht in den hinteren Teil des Val d’Anniviers öffnet. Mehrere Viertausender krönen den Horizont, darunter das Weisshorn, das Zinalrothorn und die Dent Blanche. Nach Sitzgelegenheiten hält man vorerst vergeblich Ausschau. Mit einer Rast gilt es deshalb noch etwas zuzuwarten.
Nach einer weiteren Waldpassage erreicht man die Mayens de Pinsec und gelangt von dort, erneut durch Wald, nach Les Bouesses. Kurz nach dem Weiler steht am Wegrand eine erste Sitzbank, die sich für eine aussichtsreiche Rast eignet. Weitere folgen ihr nun in regelmässigen Abständen bis zum Ziel. Von Iretta an geht es durchwegs leicht abwärts und meist über offenes Gelände Richtung Grimentz.