Wanderung Visp-Eggerberg-Brig
Höhenwege an der Südrampe des Lötschbergs
Wanderzeit: 4 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
In zwei Teile gliedert sich die Höhenwanderung auf der Lötschberg-Südrampe. Als Klassiker bekannt ist die Route von Hohtenn nach Ausserberg. Erst seit wenigen Jahren signalisiert ist hingegen die östliche Fortsetzung von Eggerberg nach Brig. Wird sie um den Aufstieg ab Visp ergänzt, dann ergibt sich eine abwechslungsreiche Tagestour. 1,7 km auf Hartbelag im Raum Eggerberg, sonst ausserhalb des Siedlungsgebiets meist Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Vom nördlichen Ausgang des Bahnhofs Visp führt ein Fussweg hinüber an die Lonza. Auf dem Dammweg geht es flussabwärts schnurgerade bis zum Kreisel, wo der Rotten überquert wird. Vom Weiler Kummen steigt man danach auf einem felsigen Naturweg via Weitmatten nach Eggerberg hoch. Der Bahnhof liegt oberhalb des alten Dorfkerns mit der Kirche. Hier mündet die Aufstiegsroute in den Höhenweg, der als «Walliser Sonnenweg» und zugleich als «Lötschberger Südrampe» gekennzeichnet ist. Die Strecke ist überdies als Themenweg ausgeschildert; Tafeln am Weg informieren über die Bahnstrecke am Lötschberg und verschiedene damit zusammenhängende Themen.
Vorerst ohne Höhendifferenzen, aber leider eine Weile auf Asphalt marschiert man nun auf der Sonnenseite des Rhonetals taleinwärts. Über den mit Industrieanlagen grossräumig überbauten Talboden von Visp hinweg erblickt man mehrere Viertausender des Saas- und des Mattertals. Beim Weiler Zum Stadel endet der Hartbelag, die Route geht in einen Suonenweg über: Parallel zum Wasserlauf der bereits seit über 700 Jahren funktionierenden Laldneri-Suone verläuft ein hübscher Fussweg. Von der Bahnstation Lalden an wandert man eine Weile direkt neben den Geleisen der Lötschberg-Bergstrecke.
Eine grossartige Aussicht ins Rhonetal bietet der Rastplatz oberhalb des Thermalbads Brigerbad. Er ist mit Holztischen und Sitzbänken ausgestattet; eine Feuerstelle sucht man allerdings vergebens, da am sonnenexponierten Hang oft Waldbrandgefahr herrscht. Die ebene Passage der Wanderung endet an dieser Stelle. Die Fortsetzung der Route weist immer wieder Auf- und Abstiege auf, die als Einzelpassagen zwar nicht besonders lang und anstrengend sind, in ihrer Gesamtheit aber besonders an heissen Tagen dann doch den einen oder anderen Schweisstropfen kosten.
Das stete Auf und Ab richtet sich nach einem ausgeklügelten System von quer in den Hang gelegten Rohren, mit denen der hier beginnende und bei Brig endende BLS-Schutzwald regelmässig bewässert wird. Die Aufforstung wurde in den 1920er-Jahren zum Schutz der Bahnstrecke angelegt; zuvor war das Gelände nahezu baumlos. Damit der Wald nicht austrocknet, wird er tageweise «berieselt», wie Hinweistafeln verkünden. Die Bewässerungsrohre sind in regelmässigen Abständen mit feinen Düsen versehen. Ist das System in Aktion, dann ist es ziemlich praktisch, wenn man trotz Sonnenschein feste Schuhe und einen Regenschutz dabeihat.
Auf der Höhe von Gamsen überquert man den in mehreren Kaskaden talwärts schäumenden Mundbach. Am gegenüberliegenden Hang öffnet sich der tiefe Schlund des Nanztals. Erneut folgt der Weg einem alten Wasserlauf; die Driestneri-Suone speist das Schutzwald-Bewässerungssystem. Am Gardemuseum vorbei, einer alten Militärfestung mit Exponaten zur Schweizergarde, steigt man zum Rotten ab und gelangt flussaufwärts zur Rottu Weri und von dort in wenigen Minuten zum Bahnhof Brig.