Winterwanderung Ovronnaz
Durch Winterwälder rund um Ovronnaz
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Ein kleines, aber interessantes Netz von Winterwanderrouten steht in der Skistation Ovronnaz zur Verfügung. Verschiedene Abschnitte lassen sich zu einer leichten Tour rund um das Unterwalliser Bergdorf kombinieren. Abschnitte im Wald wechseln sich mit Passagen im Siedlungsgebiet ab, dazwischen gibt es schöne Ausblicke ins Rhonetal.
Detaillierte Routenbeschreibung
Wo es Skipisten hat, sind oft auch signalisierte Winterwanderwege nicht weit. Das Winterwandern, wie man es heute kennt, ist letztlich eine «Erfindung» der Seilbahnbranche, die ihren Gästen in schneearmen Wintern eine Alternative zum Pistengaudi zu bieten bestrebt war.
Auch in Ovronnaz stehen verschiedene Winterwanderrouten zur Verfügung. Das Angebot ist erstaunlich reichhaltig, die Signalisation allerdings etwas eigenwillig: Die für Winterwanderungen üblichen pinkfarbigen Schilder und Stangen gibt es nur ausserhalb des Siedlungsgebiets. Im Dorf hingegen muss man sich an die gelben Wegweiser des Sommerwandernetzes halten. Das ist insofern etwas herausfordernd, als dass die beiden Netze nur beschränkt miteinander verknüpft sind. Wer innerhalb des Dorfs startet, muss daher den eigentlichen Ausgangspunkt der Winterwanderung selbst ausforschen.
Wenn man viel Aussicht geniessen möchte, hat man die Wahl zwischen einer Tour zum Alpweiler Loutse und dem relativ anstrengenden Aufstieg zur Sesselbahn-Bergstation Jorasse. Daneben gibt es verschiedene kürzere Routen, die sich aber gut auch kombinieren lassen. Das Netz ist überraschend dicht und vielseitig, so dass man sich problemlos eine eigene individuelle Route zusammenstellen kann.
Zwei Gipfel prägen das Panorama von Ovronnaz: Hoch über dem Dorf ragt im Norden der markante Daumen des Petit Muveran in den Himmel; auf der gegenüberliegenden Seite des Rhonetals sticht die Pierre Avoi aus der Gipfelkette hervor. Auf der winterlichen Rundwanderung sind die beiden Felsknollen diskrete Begleiter. Man sieht sie zwar nicht durchwegs, doch zwischendurch zeigt sich immer wieder die eine oder andere von ihnen.
Vom etwas tiefer gelegenen Ortsteil Morthey folgt man zunächst auf dem Trottoir der Route des Bains, schwenkt nach der nächsten Kurve in den Chemin Bellevue ein und gelangt auf diesem zügig zum Waldrand. Weiterhin sanft ansteigend, zwischendurch kurz etwas steiler geht es ins Nachbardorf Mayens-de-Chamoson, wo sich gleich auf doppelte Weise Einkehr halten lässt: Auf leibliche Bedürfnisse geht die Hostellerie de l’Ardève ein; in der Kapelle auf der gegenüberliegenden Seite der Strasse werden eher geistige Werte gepflegt. Das in Stein und Holz errichtete Gebäude vermittelt dank grosszügigen Fenstern eine wohltuend unaufgeregte Atmosphäre.
Anfänglich auf einem Strässchen, von dem später ein Waldpfad abzweigt, geht es nach Patiers hinauf. Hier macht die winterliche Wanderwegsignalisation kurz Pause. Auf dem Strässchen steigt man zum Waldrand oberhalb des Weilers hoch, wo eine Langlaufloipe angelegt ist. Parallel zu ihr ist ein weiterer Winterwanderweg angelegt, dem man nun folgt.
Ohne nennenswerte Höhendifferenzen gelangt man am Parkplatz und Langlaufzentrum Tourbillon vorüber nach Luiteise. Unterwegs gibt es verschiedene pink signalisierte Abzweigungen hang- und talwärts, die man alle ignorieren kann. Die Route verläuft hier meist im Wald, doch Lichtungen und Lücken zwischen den Bäumen sorgen immer wieder für schöne Ausblicke zum Rhonetal und zu den darüber aufragenden Drei- und Viertausendern des Unterwallis. Besonders markant ist die nahe, mehrere hundert Meter hohe und fast senkrechte Fluh der Ardève.
Beim Weiler Luiteise in der Nähe der Sesselbahn-Talstation endet die ebenen Wegs verlaufende Passage. Nach kurzem Abstieg erreicht man die Strasse, die vom Dorf zur Skistation führt, folgt dieser einige Schritte talauswärts und zweigt dann ins Tobel des Bergbachs Salentse ab.
Der nun folgende Abstieg dem Wasserlauf entlang ist ein besonders reizvoller Abschnitt der Tour. Der Bach wird zweimal überquert. Nach der zweiten Brücke gelangt man auf einem Strässchen an einfachen alten Holzhäusern vorüber zurück ins Dorfzentrum von Morthey.