Winterwanderung Münster-Biel VS
Im Eldorado des Winterwanderns
Wanderzeit: 3 h 25 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Im Langlaufparadies Obergoms kommen auch Winterwanderer nicht zu kurz. Sowohl sonn- als auch schattseits ziehen sich mehrere gepfadete Routen durch das weite Hochtal. Sie lassen sich zu abwechslungsreichen Wanderungen kombinieren.
Detaillierte Routenbeschreibung
Nicht nur für Langläufer, sondern auch für Winterwanderer hält das Goms ein verheissungsvolles Angebot bereit. Im Hochtal der jungen Rhone liegt unter anderem eine der längsten Winterwanderrouten der Schweiz: Die Strecke von Oberwald bis Niederwald misst über 20 Kilometer. Das ist Stoff für mehr als einen Wandertag.
Der bekannte Klassiker verleitet allerdings dazu, die Winterwanderdestination voreilig abzuhaken. Dabei bleibt dann ausser Acht, dass sie wesentlich mehr bietet als bloss die einschlägige Hauptroute: Ein dichtes, insgesamt fast 80 Kilometer langes Netz von gepfadeten Winterwanderwegen legt sich auf den breiten Talboden. Sogar der Prospekt der regionalen Tourismusorganisation bildet nur einen Teil davon ab.
Auf etlichen Abschnitten verlaufen gleich drei Routen parallel durch das Tal: Die eher schattige Variante führt dem Rotten entlang durch eine tief winterliche Landschaft, die zweite verläuft zwischen Bahnlinie und Hauptstrasse, während die dritte erhöht am aussichtsreichen Fuss des Sonnenhangs liegt. In den Dörfern treffen die einzelnen Äste jeweils wieder aufeinander, so dass sich nahezu beliebig viele Kombinationsmöglichkeiten ergeben.
Der vorliegende Vorschlag verbindet mehrere Nebenäste zu einer kontrastreichen Tour. Ausgangspunkt ist die Bahnstation Münster. Nur wenige Dutzend Schritte sind es bis zum Ausgangspunkt des «Rundwegs Flugplatz». Der südliche Teil der entsprechenden Schlaufe führt von der Bahnlinie weg Richtung Rotten. Der gepfadete Weg kreuzt mehrmals die Loipen, verläuft aber mehrheitlich ausserhalb des Langlaufraums.
Beim Hotel Glocke eingangs Reckingen biegt man ins Strässchen ein, das sanft aufwärts Richtung Blinnental führt. Das Seitental ist im Winter Skitourenfahrern und Schneeschuhläufern vorbehalten, doch ein Stück weit führt auch ein gepfadeter Winterwanderweg dorthin. Angelegt ist er auf einem breiten, kurvenreichen Kreuzweg im Wald. Das maschinell präparierte Trassee endet bei einer Sitzbank oberhalb der Stalenkapelle. Das Barockkirchlein liegt am Rand einer Waldlichtung.
Die Kapelle kann man auch im Winter besuchen. Zu diesem Zweck verlässt man bei Station XII des Kreuzwegs den gepfadeten Winterwanderweg und legt die letzten 200 Meter bis zur Kapelle horizontal auf einem schmalen, ausgeschaufelten Pfad zurück. In der Kapelle finden während der kalten Jahreszeit keine Gottesdienste statt. Trotzdem kann man lauschen, wie die kleine Orgel klingt: An der Wand hängt ein Kopfhörer, auf Knopfdruck werden einige Musikstücke abgespielt, die vor Ort aufgenommen wurden.
Auf gleichem Trassee geht es zurück nach Reckingen, wo der Rotten auf einer gedeckten Holzbrücke überquert wird. Nach der Expedition ins schattige Blinnental steht nun Sonnenschein auf dem Programm: Querfeldein gelangt man nach Gluringen, wo man die Hauptstrasse überquert. Danach steigt man einige Schritte am Rand der Skipiste aufwärts und gelangt auf einen weiteren Winterwanderweg. Es handelt sich um den «Hangweg», der an sonniger Aussichtslage verläuft.
Sanft aufsteigend gelangt man zur weitherum sichtbaren Muttergotteskapelle im Ritzingerfeld, wo einige gut besonnte Sitzbänke an geschützter Lage zum Zwischenhalt einladen. Zwei, drei weitere Kehren im Sonnenhang führen noch etwas höher hinauf. Sowohl talabwärts als auch -aufwärts geniesst man einen schönen Überblick auf das Goms. In leichtem Abstieg geht es durch das Dorf Ritzingen zur Bahnstation Biel VS.