Wanderung Binn-Grengiols
Alte Wege und Tulpenpracht im Goms
Wanderzeit: 3 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - Oktober
Wenig Anstrengung verlangt die Wanderung von Binn nach Grengiols: Es geht meist geradeaus oder abwärts. Höhepunkte unterwegs sind die eindrückliche Passage durch die Twingi-Schlucht und die raren Tulpen, die im Frühjahr in der Umgebung von Grengiols blühen. Kaum Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Im Oberwalliser Bergdorf Grengiols gedeiht eine botanische Rarität: Im Mai blühen auf Wiesen und Äckern rund um das Dorf Tausende von Tulpen. Die Grengjer-Tulpe gilt als einzige Tulpenart, die nur in der Schweiz vorkommt. Ein schöner Rundweg – der Tulpenring – erschliesst verschiedene Standorte, an denen die einzigartigen Pflanzen wachsen. Der leichte Spaziergang lässt sich ideal kombinieren mit einer Wanderung durch das Binntal.
Ausgangspunkt der Wanderung ist das Dorf Binn, das von alten Holzhäusern und viel unberührter Natur geprägt ist. Die Route führt durch gut erhaltene Dörfer und Weiler mit alten, sonnengebräunten Holzhäusern. Besonders eindrücklich ist die wilde und einsame Twingi-Schlucht, die im ersten Drittel der Strecke durchquert wird. Der Wanderweg verläuft hier auf einer Fahrstrasse, mit der das Tal ab 1864 erschlossen wurde.
Die Verbindung war allerdings nicht wintersicher, weshalb man in den 1960er-Jahren einen Tunnel baute, der von Steinmatten am unteren Ende des Schluchtwegs direkt ins Dorf führte. Die alte Strasse wurde fortan nicht mehr unterhalten. In der Folge zerfielen die Brüstungen, Geländer und Entwässerungsgräben zusehends. Von 2009 bis 2012 wurde die prachtvolle, nur mit Kies befestigte Strasse hoch über der Binna-Schlucht mit viel Aufwand originalgetreu instand gestellt. Sie ist seither ein Bijou unter den historischen Verkehrswegen der Schweiz.
Die Wanderung im Tal der Binna führt mehrheitlich abwärts. Von Binn geht es zuerst zum schmucken Weiler Ze Binne und an den etwas tiefer liegenden Stausee, danach folgt die lange und praktisch ebenen Wegs verlaufende Passage durch die Twingischlucht. Einzig bei der Römerbrücke (die zwar recht alt ist, aber entgegen ihrem Namen nicht aus der Römerzeit, sondern vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammt) ist ein kurzer Aufstieg zu bewältigen. Über den malerischen Weiler Hockmatta geht es bei prachtvoller Aussicht zum Rhonetal und in die Aletschregion sanft abwärts und später etwas steiler zur Wegverzweigung Binna unterhalb des Weilers Bächerhäusern hinunter. Die Gegend wird zwar landwirtschaftlich genutzt, aber nicht intensiv bewirtschaftet. Vielerorts im Gelände bereichern deshalb Büsche, Hecken und Bäume die Landschaft, erfreuen das Auge und bieten Kleintieren wertvollen Unterschlupf.
Nach der Überquerung des Milibachs schwenkt man auf den Tulpenring ein. Auf dem mit Informationstafeln ausgestatteten Rundweg gelangt man ins Dorfzentrum von Grengiols; die Bahnstation liegt noch etwas weiter unten an der jungen Rhone.