Wanderung UIrichen-Reckingen
Grüne Gehölze im Goms
Wanderzeit: 3 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - September
Die schattige Alternative zum sonne- und hitzedurchfluteten Gommer Höhenweg ist der Waldweg. Er empfiehlt sich besonders im Hochsommer. Als schönstes Teilstück gilt der Abschnitt zwischen Ulrichen und Reckingen. Ausserhalb des Siedlungsgebiets durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Dem Kanon der Schweizer Wanderweg-Klassiker gehört zweifellos der Gommer Höhenweg an. Der aussichtsreiche Wanderweg verläuft am Sonnenhang hoch über dem Tal der jungen Rhone von Oberwald bis Bellwald. So genussvoll eine Wanderung auf diesem Bijou meistens ist – an heissen Sommertagen kann sie zur Tortur werden. Unbarmherzig brennt die Walliser Sonne auf die südexponierten Alpweiden und Geröllhalden. Zwischendurch bieten bewaldete Abschnitte zwar etwas Schatten, doch die Kühlung ist jeweils nur von kurzer Dauer.
Als reizvolle Alternative empfiehlt sich der Waldweg am gegenüberliegenden Hang («schattenhalb», wie die Gommer sagen). Er beginnt ebenfalls in Oberwald und endet in Niederwald. Die Wanderzeit für die Gesamtstrecke beläuft sich auf über 7 Stunden, doch dank den in regelmässigen Abständen eingerichteten Haltestellen der Matterhorn-Gotthard-Bahn lässt sich die Route fast nach Belieben in massgeschneiderte Etappen gliedern.
Landschaftlich besonders reizvoll ist der Abschnitt von Ulrichen bis Reckingen. Hier ist der Waldweg meist als schmaler Fusspfad angelegt, während er andernorts oft über breite Kiesstrassen führt. Anders als es die Bezeichnung Waldweg suggerieren mag, liegt die Route nicht durchwegs im Wald, sondern zieht sich oft auch Waldrändern entlang, was schöne Ausblicke zum Talboden und an den gegenüberliegenden Hang gewährt.
Wie der Gommer Höhenweg verläuft auch der Waldweg auf dem Talboden, sondern an leicht erhöhter Lage. Dabei gibt es immer wieder kurze, zuweilen auch recht steile Auf- und Abstiege. So läppert sich schon bald eine beachtliche Gesamthöhendifferenz zusammen. Das zeigt sich bereits kurz nach dem Start in Ulrichen. Zuerst gilt es im Wald recht kräftig aufzusteigen, dann geht es gleich wieder abwärts und wenig später schon wieder bergauf. So wandert man in fast konstantem Auf und Ab weiter durch prachtvolle Bergwälder mit uralten Lärchen, an blühenden Wiesen vorbei und über Weiden mit Kühen, Pferden und Schafen.
Besonders schön ist der recht lange, aber nur mässig steile Aufstieg entlang des Merezebachs gegenüber dem Dorf Geschinen. Felsblöcke, Gräser, Blumen und Bäume bilden hier ein urwüchsiges, aber wunderbar ausgewogenes Ensemble. Unterhalb der Alpweiden im Gebiet Berbel gelangt man zu einer bekiesten Forststrasse, die in sanftem Abstieg nach Reckingen führt.