Wanderung Hohsaas
Hochalpiner Spaziergang
Wanderzeit: 45 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: August - September
Bis auf 3100 m hoch fährt die Gondelbahn Hohsaas am Fusse des Weissmies im Oberwallis. Zu Fuss kommt man noch 100 m weiter hinauf, wenn man auf dem Rundweg «18 Viertausender» wandert. Er verläuft durchwegs auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Mit Seilbahnen zu wandern, ist so eine Sache. Manche Leute rümpfen die Nase über die Aufstiegshilfen und wandern lieber auf bahnfreie Berge hoch. Andere steigen zu Fuss hinauf und kehren mit der Bahn gelenkschonend ins Tal zurück. Wieder andere ersparen sich den anstrengenden Aufstieg, indem sie mit der Bahn auf den Gipfel fahren, und wandern danach hinunter. Weil Seilbahnen primär dazu dienen, grosse Höhendifferenzen zu überwinden, kann ein solcher Abstieg allerdings ganz schön anstrengend sein.
Ein schönes Beispiel für dieses Dilemma bieten die Bergbahnen Hohsaas in Saas Grund. Die Gondelbahn fährt von der Zwischenstation Kreuzboden wie ein Lift über steinige Halden hoch, so dass einem beim Anblick des enorm steilen Geländes die letzte allenfalls noch verbliebene Lust auf einen Abstieg zu Fuss vergeht. Geschenkt! Oben bei der Bergstation wartet ein kurzer, aber attraktiver Rundweg, und danach fährt man einfach mit der Bahn wieder runter.
18 Viertausender sind auf dem Themen-Rundweg auf Hohsaas bei guter Sicht zu sehen. Jedem von ihnen ist ein Standort mit einer Informationstafel gewidmet, die wohltuend diskret ausgestattet ist: Statt den üblichen belanglosen und unansehnlichen Holzdächlein gibt es hier einfache Konstruktionen aus Steinhaufen, rostroten Eisenplatten und Stahlgittern. Zu den einzelnen Gipfeln wird jeweils die Besteigungsgeschichte und die alpinistische Bedeutung erklärt. Grandios ist der Ausblick zum Triftgletscher, der von der Flanke des Weissmies in die Tiefe fliesst.
Die Rundwanderung bietet keine Schwierigkeiten. Die Strecke verläuft allerdings in beträchtlicher Höhe und daher in ziemlich dünner Luft, so dass man genug Zeit vorsehen sollte. Für Turnschuhe ist der steinige und teilweise rutschige Weg nicht geeignet. Auch an Hochsommertagen kann es in dieser Höhe empfindlich kühl sein, daher empfiehlt es sich, einen Pulli und/oder eine Jacke mitzunehmen.
Wenn man den kurzen Themenweg mit zwei weiteren leichten Routen im Bereich der Mittelstation kombiniert, ergibt sich ein hübsches und leichtes alpines Spazierpaket. Auf dem Rückweg ins Tal lohnt sich daher ein Stopp im Kreuzboden. Der «Wellness- und Genussweg» ist ein einfacher, aber schön angelegter Rundweg, auf dem man rasch vom angrenzenden Rummel (Spielplatz, Streichelzoo, Kart-Rundbahn etc. bei der Seilbahnstation) wegkommt. Unterwegs wird eine kleine Hängebrücke überquert, bei einem Wasserbecken kann gekneippt werden, und Hängematten und Holzliegen laden zu einem entspannenden Blick in die Bergwelt ein. Spektakulär ist der Tiefblick nach Saas Fee und die Aussicht in den weiten Fels- und Gletscherkessel über dem Dorf.
Wer nach den beiden kurzen Rundwanderungen noch ein wenig mehr marschieren möchte, wandert auf der «Kleinen Alpenblumenpromenade» zur nächsten Zwischenstation der Gondelbahn hinunter (sie heisst Trift). Die Route verläuft meist in leichtem, auf kurzen Teilstücken auch mässig steilem Abstieg auf einem schönen Bergweg durch Weideland. Plaketten am Weg informieren über die Pflanzenwelt der Region. Beim Alpdörfchen Triftalp wird in westlicher Richtung abgezweigt, und auf einem Kiessträsschen erreicht man die Gondelbahnstation.