Wanderung Monte Caslano
Gipfelsicht auf dem Sassalto
Wanderzeit: 3 h
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Ein Gipfelerlebnis ohne grosse Anstrengung, kombiniert mit einer wunderbaren Promenade am Wasser: Das bietet die Wanderung auf den Monte Caslano. Dank der exquisit sonnigen Lage lässt sich die Tour praktisch das ganze Jahr hindurch unternehmen. Etwas beschwerlich und mit reichlich Hartbelag verbunden präsentieren sich An- und Rückreise zum Ausgangspunkt der Rundwanderung, jedenfalls ausserhalb der Schifffahrtssaison.
Detaillierte Routenbeschreibung
Wie auslaufende Wellen verebben die Hügel des Malcantone im Luganersee. Die topografische Harmonie wird von einem wilden Buckel augenfällig gestört: Wie eine gigantische Warze erhebt sich ein bewaldeter Felsrücken am Rande des ausgedehnten Schwemmgebiets der Magliasina. Sein höchster Punkt liegt zwar nur rund 250 Meter höher als der Seespiegel. Gleichwohl weist er einen rundum bergigen Charakter auf: Abschüssige Hänge, mitunter fast senkrechte Flühe und entsprechend schmale und steile Wege prägen sein Gesicht. Der Monte Caslano (auch Sassalto genannt) lässt sich gleichwohl problemlos besteigen.
Ausgangspunkt ist die Schiffländte von Caslano. Sie liegt nahe am schmucken alten Dorfkern. Weil dieser Teil des Luganersees jedoch nur im Sommerhalbjahr befahren wird, muss man ausserhalb der Saison einen etwas mühsameren An- und Rückmarsch in Kauf nehmen. Zwei Optionen stehen dafür zur Auswahl: Pfeifengerade auf einem Kilometer Hartbelag geht es von der Bahnstation Caslano der Hauptstrasse entlang zum See; fast doppelt so lang und ebenso asphaltreich, aber etwas abwechslungs- und kurvenreicher ist die Strecke von der Bahnstation Magliaso zum See. Empfehlung: Zum Einstieg die unsägliche Direttissima ab Caslano/stazione (damit man's hinter sich hat), auf dem Rückweg dann nach Magliaso.
Im Ortsteil am See führt ein Strässchen hangaufwärts nach Stremadona, wo sich mehrere Grotti befinden. Hier geht die Route in einen schmalen Pfad über, der über Felsen und Wurzeln ordentlich steil aufwärtsführt. Informationstafeln am Wegrand vermitteln Einblicke in die ökologischen Eigenheiten des Gebiets. Der Sassalto vereint auf kleinem Raum eine grosse Vielfalt an geologischen Formationen und zeigt entsprechend auch eine reiche Flora: Trockenstandorte wechseln sich ab mit Kastanienhainen und Föhrenwäldern. Eine rare Besonderheit sind die hier wild gedeihenden Schnee- bzw. Christrosen, die jeweils von Dezember bis März blühen.
Der Aufstieg zieht sich in einem Halbkreis durch den Südhang, von wo man einen schönen Ausblick auf den Monte Arbòstora und in den südlichen Teil des Seebeckens von Caslano geniesst, und danach bis zur Gipfelkuppe des Monte Caslano. Dort befindet sich eine kleine Kapelle, die am Rand einer Felsklippe steht. Die Aussicht auf den See und ins Sottoceneri ist grossartig.
Der höchste Punkt des Sassalto liegt übrigens nicht hier, sondern einige hundert Meter weiter westlich, ist aber komplett bewaldet und bietet deshalb keinerlei Aussicht. Man umrundet ihn, wenn man von der Kapelle wieder absteigt und die Wanderung auf dem Höhenrundweg im Uhrzeigersinn fortsetzt. Dabei hält man sich am einfachsten an das auf den Wegweisern vermerkte Zwischenziel Torrazza. Man erreicht das Dörfchen am See nach einem kurzen, aber steilen Abstieg durch Laub- und Palmenwald. Der Luganersee ist an dieser Stelle nur wenige Dutzend Meter breit und sieht eher wie ein Fluss als ein stehendes Gewässer aus. Über das Wasser hinweg sieht man ins italienische Nachbardorf Lavena und kann den Passanten zuwinken, die dort am Ufer spazieren.
Zurück nach Caslano gelangt man im Prinzip in der Gegenrichtung, aber nicht mehr oben auf der Kuppe des Monte Caslano, sondern auf dem Uferweg. Bis zum Weiler Piatta verläuft dieser auf einem Strässchen, danach auf einer malerischen Promenade, die zwischen Bäumen nahe am Wasser entlangführt.