Wanderung Novaggio-Maglio
Zeitreise im Tal der Magliasina
Wanderzeit: 2 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Der «Weg der Wunder» führt von Novaggio ins Tal des Gebirgsbachs Magliasina. Der Themenweg liegt im Malcantone, dem hügeligen Hinterland von Lugano. Der Topografie der Gegend entsprechend weist die Route deshalb einige ordentliche Auf- und Abstiege auf. Ausserhalb des Siedlungsgebiets durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
«Sentiero delle meraviglie»? Die Bezeichnung für den Themenweg ist ebenso wohlklingend wie nichtssagend. Es geht unterwegs weder um Magie oder Religion noch um geheimnisvolle Naturphänomene. Der «Weg der Wunder» thematisiert vielmehr die vorindustrielle Vergangenheit des Malcantone. Er verbindet acht Stationen, an denen man Zeugen früherer menschlicher Tätigkeit begegnet. Dazu gehören beispielsweise eine Kapelle oder zwei alte Mühlen. Etwas von der Route entfernt, aber mit Stichwegen problemlos zugänglich sind zudem zwei Erzlagerstätten, an denen man im 19. Jahrhundert Gold abzubauen versuchte – aufgrund der geringen Vorkommen ohne nennenswerten Erfolg.
Es empfiehlt sich, den Rundweg in der hier vorgeschlagenen Richtung, d.h. im Uhrzeigersinn, zu begehen. Auf diese Weise kann man die eher rutschigen Abschnitte an den Schattenhängen im Aufstieg bewältigen. Von Novaggio wandert man zunächst einige Schritte auf der Strasse Richtung Miglieglia. Alsbald zweigt ein Kiessträsschen rechts ab und führt in sanftem Abstieg durch den Wald zur Lichtung Vinera. Im Gebäude der alten Mühle ist heute ein Trödelladen untergebracht; auch Getränke und kalte Speisen sind dort erhältlich. Danach geht es erneut in den Wald. Der Weg schlängelt sich durch Bachtobel und entlang von Hügeln durch eine stille, verwunschene Landschaft.
Eine der Stationen des Themenwegs sind die Ruinen des Schlosses von Miglieglia. Auch diese Stätte liegt nicht direkt an der Route. Es lohnt sich aber, den weiss signalisierten Zubringer zu beschreiten. Vom früheren Schloss sind nur noch Grundmauern erhalten geblieben, doch ihre Ausdehnung und die Mauerstärke verraten, dass es sich einst um einen stattlichen Bau gehandelt hat. Die privilegierte Lage auf einem Felsrücken hoch oberhalb der Magliasina-Schlucht erlaubte seinerzeit, die Verkehrswege der Gegend zu kontrollieren. Heute verhindern Bäume allerdings die Aussicht. Dafür steht bei der Ruine eine befestigte Feuerstelle mit Tisch und Holzbänken zur Verfügung.
Wenig später erreicht man die grosse und nahezu ebene Lichtung Maglio, wo sich ebenfalls ein Rastplatz befindet. Der Flurname geht auf die italienische Bezeichnung für eine Hammerschmiede zurück. Das grosse Gebäude am hinteren Ende der Lichtung war denn auch in früherer Zeit eine Schmiede, deren Hammer mittels eines Wasserrads durch die Kraft des vorbeiziehenden Wildbachs Magliasina bewegt wurde.
Nach dem Überqueren des Wasserlaufs folgt ein besonders schöner Abschnitt der Wanderung: Der Weg führt durch lichten Auenwald direkt dem Bach entlang talauswärts. Nach einer Weile verengt sich die Ebene zusehends zu einer tiefen Schlucht. Ein schmaler Pfad führt den Steilhang hoch; das Terrain ist hier an einigen Stellen leicht ausgesetzt; bei nass-kalter Witterung oder im Winter bei stellenweise vereistem Boden ist entsprechende Vorsicht zu üben.
Unterhalb des Dörfchens Aronno (die Kirchturmspitze ist von unten knapp auszumachen) gelangt man zu einer malerisch gelegenen, aussichtsreichen Lichtung. Danach geht es mit scharfem Gefälle hinunter ins Tobel der Magliasina. Etwas weniger steil ist der nachfolgende Aufstieg auf der gegenüberliegenden Talseite, der zurück nach Novaggio führt.