Wanderung Novaggio - Ponte Tresa
Schöne «schlechte Gegend»
Wanderzeit: 2 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Für praktisch jeden Tag des Jahres ist diese leichte Wanderung durch das anmutige Hügelgebiet des Malcantone geeignet. Der Weg führt durch stille Wälder und hübsche Dörfchen und endet am Luganersee. Ausserhalb des Siedlungsgebiets wenig Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Jener Teil des Südtessins, der westlich von Lugano liegt, wird gemeinhin Malcantone genannt. Was der Begriff bedeutet, ist nicht schlüssig geklärt. Eine verbreitete, aber nicht unumstrittene Deutung legt ihn als «schlechte Gegend» aus – möglicherweise, weil von dort oft Gewitter in Richtung Lugano ziehen. Für Wanderer ist das Gebiet jedoch alles andere als «schlecht». Vielmehr stösst man im Malcantone auf überraschend vielfältige Landschaftsformen, vom gebirgigen Landstrich am Monte Lema bis zu den lieblichen Gestaden von Ponte Tresa, Caslano und Magliaso. Zwischen diesen beiden Polen entfaltet sich ein sanft gewelltes Hügelland mit Wiesen, Rebhängen und vielen Obstbäumen, das in mancher Beziehung an die Toskana erinnert.
Einen leichten und interessanten Streifzug durch diese Gegend bietet die Wanderung von Novaggio nach Ponte Tresa. Die Route verläuft mehrheitlich im Wald. Sie eignet sich deshalb sowohl bei heissem Sommerwetter als auch zur vegetationslosen Zeit für eine einfache Tour.
Den Auftakt bildet eine 270-Grad-Umrundung des Gheggio-Hügels im Südwesten von Novaggio. In leichtem Auf und Ab gelangt man auf Waldpfaden zu einer als moderner Betonbau ausgestalteten Kapelle und erreicht gleich danach die ersten Häuser von Curio. Beim grossen Brunnen im Dorfzentrum (in einem der Becken schwimmen übrigens bisweilen Zuchtforellen) wird talwärts abgezweigt.
An einem alten Waschhaus im Gebiet der einstigen Mühle vorbei gelangt man erneut auf einen Waldweg. Auf diesem geht es am Kirchlein Madonna della Morella vorüber hinunter nach Pura. Am Dorfausgang hat man die Wahl zwischen zwei Varianten: Etwas kürzer, aber deutlich sonnenexponierter ist die direkte Route via Prelong. Mit einem kurzen Aufstieg verbunden ist der Waldweg via Piangrande. Bei Monte Oliveto treffen sich die beiden Äste wieder. Von hier aus öffnet sich ein schöner Tiefblick zum Seebecken von Ponte Tresa.
Ponte Tresa ist eigentlich ein doppeltes Dorf, denn die Ortschaft weist sowohl einen schweizerischen als auch einen italienischen Ortsteil auf; die beiden Siedlungen sind nur durch den Grenzfluss Tresa voneinander getrennt. In sanftem Abstieg erreicht man das Zentrum des Schweizer Teils.