Wanderung Russo-Mosogno-Oviga
Olympiabecken am Isorno
Wanderzeit: 2 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Mai - Oktober
Der Isorno ist kein einfach zugänglicher Fluss. Wer sich trotzdem zu ihm aufmacht, entdeckt ein sperriges Juwel. Die Tour verläuft streckenweise auf nicht signalisierten, teilweise sehr schmalen und ausgesetzten Pfaden. Bei Regenwetter wird von einer Begehung abgeraten. 300 m Hartbelag im Raum Mosogno, sonst durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Anders als die nahe Maggia fliesst der Isorno nicht durch ein weites Tal. Vielmehr hat er einen tiefen Graben ins Gelände geschnitten, der an vielen Stellen von unzugänglichen Felspartien oder gar senkrechten Flühen umgeben ist. Einige Passagen sind dennoch zu Fuss zugänglich. Allerdings müssen dabei mitunter beträchtliche Ab- und Aufstiege in Kauf genommen werden. Lauschige Uferwanderungen sind hier somit ausgeschlossen. Dafür gibt es eine grandiose Gebirgsnatur und eine praktisch unberührte Flusslandschaft zu entdecken.
Die vorliegende Wanderung eignet sich nur für absolut trittsichere, erfahrene Bergwanderer mit gutem Orientierungsvermögen. Der zweite Teil der Route verläuft abseits der offiziellen, gelb signalisierten Wanderwege teilweise weglos durch sehr abschüssiges Gelände. Der Abstieg von Oviga zum Isorno kann sehr problematisch sein, wenn der Boden nass ist.
Von Russo gelangt man auf einem schön angelegten Steinplattenweg in leichtem Auf und Ab zum Weiler Barione. Lücken im Wald geben zwischendurch die Sicht frei auf andere Dörfchen des Onsernonetals, die wie Adlerhorste am steilen Südhang kleben. Nach einem kurzen Abstieg erreicht man die Kantonsstrasse, der man während einiger Minuten talauswärts folgt. Beim Dorfeingang von Mosogno geht es auf einem Treppenweg steil hinunter nach Mosogno di Sotto. Bei Pkt. 2’692'250/1’116'910 verzweigen sich die Wege. Während links die offiziell signalisierten Wanderrouten Richtung Monte Comino und Calascio abgehen, führt der Treppenweg rechts in mässigem Abstieg weiter hinunter zum Isorno. Der munter sprudelnde, kristallgrüne Gebirgsfluss wird wenig später auf einem stabilen Brücklein überquert. Danach geht es, erneut im Wald, über Stock und Stein steil aufwärts.
Vom Weiler Oviga geniesst man eine schöne Aussicht hinüber nach Russo sowie talaufwärts und -abwärts. Der nun folgende neuerliche Abstieg zurück zum Isorno ist der heikelste Abschnitt der Wanderung. Er beginnt am westlichen Ende der Weidefläche etwa auf gleicher Höhe wie bei der Ankunft auf der Lichtung. Ausgebleichte weiss-rot-weisse Farbstriche an einem Baum verraten, dass die Strecke früher als Bergwanderweg signalisiert war. Davon ist heute keine Rede mehr. Auf den Landeskarten sind nur noch Wegspuren eingetragen, die man im Gelände zuweilen noch gut erkennt, stellenweise aber einzig mit Pfadfindergespür erahnen kann.
Erneut wird der Fluss auf einem festen Steg überquert. Wer Zeit hat und Abenteuerlust verspürt, folgt vorher dem Wasserlauf auf einem schmalen Pfad während einigen hundert Metern flussabwärts. Der Isorno hat hier eine paradiesisch schöne Landschaft von geschliffenen Felsplatten, Stromschnellen, kleinen Wasserfällen und breiten Becken geschaffen, in denen das frische Bergwasser träge dahinfliesst.
Der grösste dieser Naturpools ist gut und gerne 50 Meter lang. Er eignet sich bei heissem Wetter nicht bloss für eine köstliche Erfrischung, sondern auch für ein ausgiebiges Schwimmvergnügen. Auf einem gut ausgebauten Treppenweg geht es zum Abschluss auf der Nordseite des Flusses steil hinauf nach Russo und damit zurück zum Ausgangspunkt der Rundwanderung.