Wanderung Cima di Medeglia
Viel Panorama bei wenig Anstrengung
Wanderzeit: 4 h 20 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Mai - November
Die Cima di Medeglia steht etwas im Schatten des gegenüberliegenden Monte Tamaro. Dabei bietet sie ein ebenso grandioses Panorama. Weil keine Bahn den Berg erschliesst, gibt es oben viel Stille und Einsamkeit. Einzig die Armee stört zuweilen die Harmonie. Kaum Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Postautohaltestelle Isone/Paese gelangt man rasch aus dem Siedlungsgebiet zum Wald. Ein schöner Pfad führt in mässigem Anstieg bergwärts. Vom nahen Waffenplatz knallt und kracht es praktisch täglich, ausser sonntags. Je höher man steigt, umso mehr empfiehlt es sich, den Weg nicht zu verlassen. Die Wanderroute führt nämlich nahe am Sperrgebiet vorbei, ist aber gemäss Hinweistafeln jederzeit frei zugänglich.
Die Antennenanlage auf der Cima di dentro wird im Gegenuhrzeigersinn umgangen. Nach einem kurzen Asphaltintermezzo geht die Wanderung auf einer breiten Kiesstrasse weiter. In leichtem Auf und Ab folgt die Route der Schattenseite der Krete, so dass sich bereits schöne Ausblicke zum Lago Maggiore und in die Gegend von Bellinzona ergeben. Hübsche Birkenbestände säumen immer wieder den Weg.
Nach einer Weile geht das Trassee in eine betonierte Fahrbahn über, die im Wald abwärtsführt. Stolleneingänge am Wegrand verraten, dass der Gebirgszug zur Réduitzeit als Verteidigungslinie ausersehen war. Nach wenigen Minuten des Abstiegs erreicht man die Monti di Medeglia. Ein breites, teilweise mit Gras überwachsenes Natursträsschen führt ausserhalb des Maiensässgebiets aufwärts.
Mit 1259 m Höhe ist die Cima di Medeglia nach Schweizer Massstäben eigentlich kaum ein richtiger Berg. Der Aufstieg ab Isone bietet denn auch nur wenig Mühe und Anstrengung. Doch die Rundsicht, die man oben geniesst, stellt jene von manchem deutlich höheren Gipfel bei Weitem in den Schatten: Sowohl das Sottoceneri als auch das Sopraceneri liegen einem zu Füssen; dazwischen ragt auf der gegenüberliegenden Talseite der Gebirgszug des Monte Tamaro in den Himmel; der Langensee ist zudem ebenso zu sehen wie der Luganersee.
Der Abstieg auf der Südseite des Gipfels verläuft auf einem schmalen Weglein, das nur punktuell markiert ist und sich zwischen Gebüsch und hohem Wildgras stellenweise verliert. Vom Gipfelkreuz aus gesehen hält man sich an die rechte Seite der leicht abfallenden begrasten Ebene. An der Alphütte Sopra Canaa vorüber gelangt man zum Bergweiler Troggiano. Von hier kann man steil und direkt nach Rivera absteigen. Angenehmer und reizvoller ist der kleine Umweg über den Weiler Predlè.
Abgesehen von einer Wegweisertafel gibt es allerdings auch auf diesem Abschnitt kaum helfende Signalisation. Dafür lockt ein stiller, schmaler Pfad, der durch wunderbar verträumte Wälder führt. Einzig der aus dem Tal heraufdringende Lärm der Strasse über den Monte Ceneri trübt die Abgeschiedenheit und Einsamkeit der Gegend ein wenig. Alsbald erreicht man den Talgrund von Rivera. Eher unansehnlich ist das letzte Teilstück der Wanderung: Der stark befahrenen Dorfstrasse entlang geht es nordwärts zum Bahnhof.