Wanderung Ascona-Brissago
Dauersommer am Langensee
Wanderzeit: 3 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Eher eine Promenierstrecke als ein Wanderweg: Der Spaziergang an leicht erhöhter Lage über dem Lago Maggiore lässt sich zu jeder Jahreszeit ausführen. Dem prachtvollen Ausblick über den See steht ein hoher Anteil an Hartbelag gegenüber – fast die gesamte Strecke ist asphaltiert.
Detaillierte Routenbeschreibung
Das mildeste Klima der Schweiz herrscht im Locarnese. Die geschützte Südlage und die geringe Höhe über Meer sorgen dafür, dass hier auch im Winter oft angenehme Temperaturen herrschen und kaum je Schnee fällt. Wenn dennoch einmal ein paar Flocken tanzen, dann schmilzt der Nordföhn sie meist innert Kürze wieder weg.
Die Gegend bietet sich damit praktisch zu jeder Jahreszeit für eine Wanderung an. Perfekt geeignet ist zu diesem Zweck die Route von Ascona nach Brissago. Sie verläuft teilweise im Wald, was im Sommer für erträgliche Temperaturen sorgt. Zwischendurch kann man auf kleinen Plattformen mit Sitzbänken immer wieder die Aussicht geniessen. Wenn das Laub im Spätherbst fällt, dann ist die Sicht auf den Lago Maggiore erst recht ungehindert.
Der Panoramaweg hat allerdings einen Nachteil, der für Wanderer nicht unerheblich ist: Er verläuft fast durchwegs auf Hartbelag, und zwar nicht nur im Siedlungsgebiet. Selbst im Wald ist das Trassee asphaltiert.
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle Ascona/Centro. Durch die Via Collegio gelangt man zum See, folgt dem Quai hangwärts und steigt durch die Scalinata della Ruga zum Monte Verità hoch. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erprobten dort deutsche Reformer neue Formen des Zusammenlebens und des Wirtschaftens. Heute wird das Areal als Hotelanlage genutzt. Über die mit Kopfsteinen gepflästerte Zufahrt gelangt man zum Hauptgebäude.
Links davon führt ein Waldweg zur Via Monte Verità hinunter, die nach Losone führt. Auf der anderen Seite der Strasse liegt ein grosser Kinderspielplatz mit kleinem Bistro. An dessen Rand gelangt man auf den Sentiero delle Betulle und erreicht auf diesem über einige Schlaufen den Sentiero Romano.
An schönster Aussichtslage spaziert man nun Richtung Ronco. Im Ortsteil Gruppaldo wird ein alter Torbogen durchquert, in den eine Marmortafel eingelassen ist, die daran erinnert, dass Einwohner der Gegend früher während Jahrhunderten am Monopol für den Gepäckverlad beim Zoll von Florenz beteiligt waren. Weniger dauerhaft ist leider die Wanderwegsignalisation. Die Tafeln tragen teilweise unklare Angaben, weisen in die verkehrte Richtung oder fehlen sogar ganz. Man muss sich somit seinen Weg zuweilen selbst suchen.
Empfehlenswert ist die Via Gottardo Madonna. Auf ihr gelangt man in leichtem Abstieg nach Corafora, dann hinüber nach Croasca und zur Pfarrkiche von Ronco, die an herrlicher Aussichtslage über dem See thront. Hinter der Kirche hindurch erreicht man einen hübschen Steinplattenweg, der durch die terrassierten Hänge führt, an denen Palmen, Reben und Feigenbäume gedeihen.
Bei den alten Steinhäusern von Fontana Martina endet nicht nur das Siedlungsgebiet, sondern auch der Asphalt. Der einzige Naturbelagsabschnitt dieser Wanderung führt durch den Wald nach Crodolo hinunter. Direkt dem See entlang, damit aber auch leider gleich neben der stark befahrenen Strasse, geht es nun einen halben Kilometer südwärts. Danach wechselt man die Strassenseite und gelangt auf einem Nebensträsschen hinauf zu den ersten Häusern von Brissago, steigt gleich wieder seewärts ab und gelangt dem Ufer des Lago Maggiore entlang ins Dorfzentrum.