Wanderung Biasca - Santa Petronilla
Eine Kreuzung der Wasserfälle
Wanderzeit: 1 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Hinter dem Bahnhof von Biasca sprudelt ein ungewöhnlicher Wasserfall über die Felswand: Er besteht aus zwei sich kreuzenden Armen. Eine kurze Wanderung führt hinauf. Die Strecke verläuft teilweise auf einem Kreuzweg. Mehrheitlich Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Es gibt unbestritten schönere Plätzchen als das Bahnhofareal von Biasca. Dennoch sollte man sich die Gegend näher ansehen. Unmittelbar hinter den Gleisen erheben sich steiles, felsiges Gelände. Der Bergbach Ri della Froda strömt direkt gegenüber des Stationsgebäudes den Hang herab und bildet dabei einen höchst merkwürdigen Wasserfall: Unterhalb einer zierlichen Steinbogenbrücke teilt sich das Wasser in zwei Arme, die ein Stück weit voneinander wegfliessen, sich dann aber so ungestüm einander wieder annähern, dass der eine Strahl über den anderen hinwegschiesst.
Oberhalb des gekreuzten Wasserfalls steht wohl schon seit mindestens 1000 Jahre ein Kirchlein. Die heutige, der heiligen Petronilla geweihte Kapelle weist zwar keine besonderen architektonischen Qualitäten. Trotzdem lohnt sich der Weg hinauf: Die Strecke verläuft an erhöhter Lage über dem Dorf und gewährt eine gute Aussicht auf die Leventina.
Vom Bahnhof gelangt man der Via Giovannini entlang unter der Gotthard-Bahnlinie hindurch in den Borgo, das alte Stadtzentrum. An leicht erhöhter Lage steht die wenig ansehnliche Pfarrkirche San Carlo. Noch etwas weiter oben sieht man einen weiteren sakralen Bau von ganz anderem Kaliber: Die Kirche San Pietro e Paolo geht in ihrer heutigen Form auf das 11. Jahrhundert zurück und gilt als eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke der Schweiz. Auf dem Rückweg kommt man an ihr vorbei. Vorerst folgt man einem Strässchen, das in leichtem Anstieg dem Hang entlang Richtung Süden führt. Die Petronilla-Kapelle liegt auf der anderen Seite der Brücke über den Froda-Bach.
Der Rückweg zurück ins Zentrum von Biasca verläuft ein wenig höher als der Hinweg. Er folgt einem Kreuzweg, der mit 14 Bildstöcken aus dem 18. Jahrhundert ausgestattet ist. Darin sind Mosaike von zeitgenössischen Tessiner Künstlern angebracht. Von der bereits erwähnten Propsteikirche der Heiligen Petrus und Paulus führt eine alte, gepflästerte Treppe in die Stadt hinunter. Von dort geht es zurück zum Bahnhof.