Wanderung Verdasio - Monte di Comino - Intragna
Panoramawanderung über dem Centovalli
Wanderzeit: 4 h 35 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Mai - November
Der Monte di Comino ist zwar kein eigentlicher Berg, sondern eine Alp. Doch der Weg dorthin vermittelt echtes Bergfeeling, zudem geniesst man oben eine wunderbare Aussicht. Viel Abwechslung bietet zudem der Abstieg. Fast durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Steil und felsig wirken die Hänge des Centovalli, wenn man mit dem Zug durch das Tal fährt. Die Wege, die das Gebiet erschliessen, sind jedoch oft sehr kunstvoll angelegt und überwinden auch beträchtliche Höhendifferenzen in angenehmer Steigung.
Eine erste Idee von dieser menschgemässen Wegebautechnik erhält man gleich beim Einstieg in den Weg, der von der Bahnstation hinauf ins Dorf Verdasio führt: Anfänglich geht es auf einem mit Steinplatten gepflasterten Weg, danach über einen Waldpfad und erst am Schluss noch ein Stück auf der Asphaltstrasse hoch.
Oberhalb des Dorfs geht es gleich weiter auf breitem, gemächlich ansteigendem Steinplattentrassee. Der Weg ist wunderschön – es wäre jammerschade, mit der Seilbahn hochzufahren, die Verdasio mit Monte Comino verbindet. Zwischen den Bäumen gibt es immer wieder schöne Ausblicke nach Italien sowie zum Pizzo Leone auf der gegenüberliegenden Talseite.
Schliesslich verlässt der Weg den Wald. Es geht noch etwas weiter aufwärts, aber nochmals weniger steil. Über blumenreiche Alpwiesen gelangt man zum Kirchlein Madonna della Segna. Dort schwenkt man auf den Panoramaweg ein, der über Comino nach Dröi führt. Mit gewissen Einschränkungen lässt sich dieser Pfad durchaus als Höhenweg bezeichnen. Er bietet teilweise atemberaubende Tiefblicke hinunter ins Tal sowie zum Lago Maggiore und zur Magadinoebene. Der Höhenverlauf ist allerdings recht unstet, ja ruppig: In unregelmässigem Wechsel geht es aufwärts und abwärts, der Pfad ist stellenweise schmal und mitunter auch leicht ausgesetzt, so dass man die Augen nicht allzu locker in die Ferne schweifen lassen sollte.
Von der Wegverzweigung Dröi an geht es erst zögerlich, dann zusehends deutlich abwärts. Mitten im Wald steht eine Kapelle ohne Seitenwände. An der Stelle eines Altars hängt vorne eine Blechtafel, auf die ein Volkskünstler eine geheimnisvoll anrührende Pietà gemalt hat.
Oberhalb des Weilers Selna geht der Waldpfad in einen Treppenweg über. Das Generationenwerk ist wunderschön anzusehen, fährt mit der Zeit allerdings tüchtig in die Knie. Wer nicht mehr mag, kürzt den Abstieg von Costa nach Intragna mit der Seilbahn ab. Wer durchhält, wird mit schönen Ausblicken ins Locarnese, mit einer wildromantischen Waldpassage vorbei an einer alten Mühle samt Wasserrad sowie mit der prachtvollen Sicht auf den 65 m hohen Glockenturm von Intragna – den höchsten Campanile im Tessin – belohnt.