Wer von Vadura nach Mapragg wandern wollte, musste dazu bis vor kurzem mit der Strasse Vorlieb nehmen. Jetzt besteht unterhalb des Dörfchens ein neu angelegter Pfad, der ins bewaldete Taminatal führt und dort die Tobel von zwei Seitenbächen quert. Der Weg endet beim Kraftwerk Mapragg. Der Talfluss Tamina wird hier für die Stromproduktion zu einem See aufgestaut. Über die Staumauer hinweg gelangt man auf die westliche Seite des Sees. Von dort führt der Wanderweg etwas oberhalb des Wassers taleinwärts. Sitzbänke am Weg laden zur Rast mit Sicht zum fjordähnlichen Stausee und in die Berge ein.
Am Ende des Sees folgt der Wanderweg der Tamina weiter taleinwärts. Dabei wird das Flüsschen auf zwei Brücken überquert, die eine schöne Sicht zum Wildwasser bieten. Bei der Wegverzweigung Schüelen zweigt man auf den Bergweg ab, der hangwärts Richtung Vättnerberg signalisiert ist. Nach viertelstündigem Aufstieg erreicht man eine Abzweigung, die durch einen Steilhang ins Tobel des Radeinbachs und von dort nach Waldafan führt. Der erste Teil dieser Passage ist etwas ausgesetzt. Wer sie sich nicht zutrauen mag, steigt von Schüelen auf der Strasse direkt nach Waldafang auf.
Durch Wald und dem Waldrand entlang, später auf einer asphaltierten Strasse durch Wiesenland geht es nach Vättis. Den letzten Kilometer muss man auf Asphalt wandern. Das Dörfchen am Ziel der Wanderung bietet einen reizvollen Anblick mit seiner kompakten Geschlossenheit mitten im Talboden, der von hohen Bergen umgeben ist. Das Drachenlochmuseum zeigt Funde aus dem Drachenloch; die Höhle weit oberhalb des Dorfs gilt als höchstgelegene prähistorische Fundstätte Europas.
Wer mag, legt noch eine Zusatzrunde auf dem «Vättner Sagawäg» ein. Der einfache, insgesamt 4 km lange Rundweg führt ins Seitental des Görbsbachs Richtung Kunkels. An fünf Stationen vermitteln Tafeln Einblick in die Sagenwelt der Gegend. Im Gebiet Hüttenwies steht ein Rastplatz mit Feuerstelle bereit. Am Görbsbach gibt es auch einige idyllische Plätzchen, die (ausser bei Hochwasser) gefahrlos zugänglich sind und zum Spielen und Planschen einladen. An der Tamina ist dergleichen wegen des Kraftwerkbetriebs und des sich dadurch allenfalls rasch verändernden Pegelstands nicht möglich.