Wanderung Starkenbach-Stein-Nesslau
Auf Uferwegen durch das Toggenburg
Wanderzeit: 2 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Mal als zahmes Flüsschen, dann wieder als tosender Wildbach zeigt sich die Thur im Toggenburg. Ein Uferweg folgt ihr auf ganzer Länge. Besonders reizvoll ist der Abschnitt zwischen Starkenbach und Nesslau. Ausserhalb des Siedlungsgebiets verläuft die Wanderung meist auf Naturwegen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Quelle am Säntis bis zur Mündung in den Rhein bei Flaach durchfliesst die Thur die halbe Ostschweiz. Ihrem gesamten, rund 130 km langen Lauf folgt der Thurweg. Reiche landschaftliche Kontraste bietet der Uferweg rund um Stein SG. Hier wandelt sich der wild schäumende Bergbach zum gemütlich dahinziehenden Fluss.
Ausgangspunkt ist die Postautohalte Starkenbach. Von der dicht (und schnell) befahrenen Talstrasse führt ein Strässchen innert weniger Minuten zur Thur. Auf dem gegenüberliegenden Ufer geht es auf einem schönen Naturweg über Wiesen und durch Gehölze dem Wasserlauf entlang talauswärts.
Zwar fliesst Wasser grundsätzlich abwärts; eine Wanderung auf Uferwegen ist daher in der Regel nicht mit grossen Anstrengungen verbunden. Doch es gibt Ausnahmen. Einer davon begegnet man am Ende der Ebene von Starkenbach. In einem Steilhang geht es kurz, aber heftig aufwärts. Nach einigen Dutzend Höhenmetern ist der Aufstieg aber bereits geschafft. Gemütlich wandert man nun über Weideland und geniesst schöne Ausblicke auf den Talboden. Zwischendurch wird ein schattiges Waldtobel durchquert, wo ein Bächlein anmutig über eine mächtige Felswand plätschert.
Sanft absteigend gelangt man nach Stein. Am Dorfeingang steht ein grosser Spielplatz mit Rastbänken und Feuerstelle zur Verfügung; ein Bächlein lädt zu gefahrlosem Spielen und Planschen ein, auch einen Sandkasten und verschiedene Spielgeräte gibt es. Noch idyllischer ist ein zweiter Rastplatz nordwestlich des Dorfs kurz nach der Mündung der Wissthur. Auf einer kleinen Insel im Fluss lässt sich mit Blick zu den Churfirsten trefflich unter Bäumen picknicken: Tische, Bänke und eine Feuerstelle stehen bereit; im westlichen Arm der Thur ist das Wasser seicht und zieht nur gemächlich dahin – ein ideales Plätzchen zum Stauen und Spielen.
Wenig später verlässt der Thurweg das Ufer für eine Weile, denn der Fluss senkt sich nun in eine wilde, unzugängliche Schlucht. Durch den Auenwald erhascht man ab und zu einen Blick auf sein blaugraues Wasser, das schäumend an grossen Felsblöcken vorbeischiesst. Bei Germen taucht man vollends in diese eindrückliche Wildnis ein, denn der Wanderweg führt hier steil in die Schlucht hinunter, quert das Wasser auf einem Steg und steigt danach am gegenüberliegenden Hang ebenso steil wieder aufwärts.
Eine weitere Steilstufe wird im Gebiet Aueli überwunden. Mit einer abschüssigen Treppe wird eine unwegsame Passage umgangen. Vom Kraftwerksgebäude an verläuft die Wanderung bis zum Ziel eigentlich auf Asphalt. Das lässt sich aber zumindest teilweise umgehen, indem man am Ortseingang von Nesslau nicht geradeaus weiter ins Dorf marschiert, sondern links abzweigt und nochmals auf den Thurweg einschwenkt. Auf einem Kiesweg wandert man nun erneut dem Fluss entlang bis zur Einmündung der Luteren. Dem Seitengewässer entlang geht es gegen die eindrückliche Anlage des ehemaligen Klosters Neu St. Johann zu. Der kleine, aber lohnende Umweg endet beim Bahnhof Nesslau–Neu St. Johann.