Wanderung Schwägalp-Ofenloch-Ennetbühl-Nesslau
Grossartiger Canyon am Fusse des Säntis
Wanderzeit: 5 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Das Ofenloch ist eine der eindrücklichsten Schluchten der Schweiz. Unweit der Schwägalp haben sich der junge Necker und mehrere Seitenbäche tief in die Nagelfluh eingegraben. Setzt man die Wanderung bis ins Toggenburg fort, dann passiert man mit dem Hinterfallenkopf einen sehr schönen Aussichtspunkt. Die Passage durch die Schlucht erfordert Schwindelfreiheit. Wenig Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Schwägalp-Passhöhe geht es auf dem in Richtung Ennetbühl signalisierten Wanderweg gleich in den Wald. Mit sanften Auf- und Abstiegen schlängelt sich der Weg durch eine abwechslungsreiche Moorlandschaft. Dichte Baumbestände, Lichtungen mit Farnen und Gräsern sowie kleine Hügel mit Heidelbeerstauden formen ein interessantes Mosaik. Mehrere sumpfige Passagen werden auf langen Bretterreihen durchquert.
Über den Chräzerenpass und durch den Chräzerenwald gelangt man zur Alp Horn. Das Alpgebiet wird auf einem Strässchen durchquert, das mehrheitlich mit Kies und auf einem kurzen Teilstück mit Asphalt gedeckt ist. Dabei senkt sich der Weg sanft in die weite Mulde. Bei der Wegverzweigung an deren unterem Ende schlägt man die Route Richtung Neuwald ein. Diese ist mit weiss-rot-weisser Farbe als Bergwanderweg gekennzeichnet. Der Grund dafür offenbart sich wenige hundert Schritten später: Der Weg verengt sich rasch und führt in einen tiefen Schlund, der von senkrechten Nagelfluhwänden umgeben ist. Eine etwas ausgesetzte Passage ist hangseits mit einem Drahtseil gesichert.
Nach der Durchquerung des Grabens gelangt man in ein märchenhaftes Labyrinth aus Bäumen und mächtigen Felsblöcken, in dem man sich ohne die Richtschnur des Wanderwegs mit Leichtigkeit verlieren könnte. Am Ende des Walds erreicht man die Neuwald-Weiden. Bei der Hütte zweigt der Weg in einer Spitzkehre talwärts ab und führt in die Schlucht zurück. Erneut durchquert man den Canyon, danach wandert man auf einem schmalen Pfad hoch über dem Abgrund zu einem wunderschönen Wasserfall. Dieser Abschnitt erfordert nicht nur Schwindelfreiheit, sondern auch Trittsicherheit – ein Fehltritt hätte hier fatale Folgen.
Das eigentliche Ofenloch liegt abseits des Wanderwegs an der gegenüberliegenden Talseite. Während des Aufstiegs aus der Schlucht hat man eine hervorragende Sicht darauf. Es handelt sich um eine grosse Halbhöhle am oberen Rand einer mächtigen Fluh. Von weitem erinnert es an einen überdimensionierten Pizzaofen.
Der zweite Teil der Wanderung führt durch eine Landschaft mit ganz anderem Charakter. Jetzt stehen viel Weite und Aussicht auf dem Programm. Nach einem kurzen Abschnitt auf Asphalt erreicht man die Alpweiden des Gebiets Ellbogen. Von nun an marschiert man gut zwei Stunden meist auf Graswegen, zwischendurch auch auf weichen Waldpfaden. Den höchsten Punkt der Tour erreicht man auf dem Hinderfallenchopf. Die mit Gras überwachsene breite Kuppe bietet eine grossartige Rundsicht ins Obertoggenburg und ins Neckertal.
Der Abstieg talwärts ist sehr abwechslungsreich. Meist geht es über aussichtsreiches Weideland, dazwischen gibt es kurze Abschnitte im Wald. Richtig steil ist der Weg nirgends, zwischendurch marschiert man auch längere Zeit ebenen Wegs. Über das Hübschholz und die Chlosteralp geht es nach Gössigen, von da etwas steiler (und kurz auch auf Asphalt) hinunter nach Brüggli und schliesslich nach Ennetbühl.
Hier endet die SchweizMobil-Route «Ofenloch-Weg». Der Fahrplan für die Verbindung zum Bahnhof Nesslau/Neu St. Johann ist leider etwas lückenhaft. Wer nicht stundenlang auf das nächste Postauto warten mag, nimmt deshalb am besten sogleich noch den Weg nach Nesslau unter die Füsse. Die erste Hälfte der rund 40-minütigen Zusatzstrecke verläuft zwar auf asphaltierten Strässchen, doch danach wandert man erneut über schönes Wiesenland dem Luterenbach entlang talwärts.