Winterwanderung Gais-Stoss
Von Gais los zum Stoss
Wanderzeit: 2 h 45 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Auf der winterlichen Rundwanderung zwischen Gais und Stoss erlebt man eindrückliche landschaftliche Kontraste. Die erste Hälfte der Tour führt durch eine märchenhaft verschneite Winterlandschaft, in der mächtige Tannen kräftige Akzente setzen. Ganz anders ist der zweite Teil: Er verläuft an sonniger Lage und bietet eine traumhafte Aussicht auf die Ebene und zum Alpstein im Hintergrund.
Detaillierte Routenbeschreibung
Es war ein fürchterliches Debakel für die Habsburger, und schuld war das Wetter: Als das österreichische Heer am 17. Juni 1405 die aufsässigen Appenzeller Bergbauern vom Rheintal bis hinauf in deren Stammlande verfolgte, regnete es. Der morastige Boden schränkte die Ritter mit ihren schweren Rüstungen arg in ihren Bewegungsmöglichkeiten ein. Noch viel schlimmer war jedoch, dass sie ihre Pfeilbogen wegen der Nässe nicht mehr spannen konnten und dem Wüten der Appenzeller deshalb praktisch schutzlos ausgeliefert waren. So geriet für sie die Schlacht am Stoss zu einem entsetzlichen Desaster: Die Appenzeller richteten unter ihren dreifach überlegenen Gegnern mit zu Tal donnernden Steinblöcken und mit Hellebarden ein fürchterliches Blutbad an.
Noch heute erinnern ein Denkmal und eine Kapelle an die mehr als sechs Jahrhunderte zurückliegenden Ereignisse. Die Erinnerungsstätte liegt an einem schön angelegten Winterwanderweg, der von Gais nach Stoss und wieder zurück nach Gais führt. Es empfiehlt sich, die Tour im Gegenuhrzeigersinn zu unternehmen.
Vom Bahnhof Gais geht es zunächst in südöstlicher Richtung zur aussichtsreichen Hohegg. Über Oberzwislen gelangt man in die Nähe des Langlaufgebiets; den Loipenraum betritt man jedoch nicht – der gepfadete Winterwanderweg ist ausserhalb davon angelegt. Die Route verläuft auf verschneiten Strässchen und Wegen ohne grosse Höhendifferenzen über die Hochebene. Besonders reizvoll ist es, wenn frischer Schnee auf den locker gruppierten Bäumen liegt. Die Gegend erinnert dann in ihrer stillen Weite eher an die kanadische Taiga als an den Schweizer Voralpenraum.
Im Gebiet Rietli wechselt die Landschaft ihr Gesicht grundlegend. Nachdem man den Wald hinter sich gelassen hat, weitet sich im Osten die Sicht auf die Gipfel Vorarlbergs. Am Langlaufzentrum vorüber gelangt man zur Bahnlinie. Nach dem Überqueren der Gleise erreicht man in wenigen Minuten die Schlachtkapelle und das Denkmal am Stoss.
Vorerst auf gleichem Weg geht es zurück nach Rietli, von dort dann an leicht erhöhter Lage in der Flanke des Sommersbergs Richtung Gais. Über die verschneite Ebene hinweg geniesst man eine grossartige Aussicht zum Alpstein. Den höchsten Punkt der Wanderung erreicht man nahe der Wegkreuzung Untere Egg. Von da an geht es stets leicht abwärts. Über Hebrig gelangt man zügig zum Siedlungsrand von Gais. Der letzte Abschnitt der Route führt quer durch das Dorfzentrum, dessen Ortsbild von zahlreichen traditionellen Holzhäusern mit geschweiften Giebeln geprägt ist.