Wanderung Meglisalp-Säntis
Internationales Panorama
Wanderzeit: 4 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juli - Oktober
Ausgangs- und Zielpunkt dieser Rundwanderung ist die Meglisalp. Die Tour führt zum Säntisgipfel; Filetstück ist der knackige und anspruchsvolle Abstieg über den exponierten Lisengrat. Durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Im Unterschied zu den meisten anderen hier vorgestellten Wanderungen sind der Ausgangs- und der Zielpunkt dieser Route nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Doch auch ein Auto wäre nicht hilfreich – auf die Meglisalp gelangt man nur zu Fuss. Dafür eignet sich das Berggasthaus perfekt als Basis für verschiedene längere und interessante Touren im Alpsteingebiet. Varianten für die Anreise zu Fuss werden hier beschrieben.
Mit 2502 m Höhe gilt der Säntis als höchster Berg zwischen den Alpen und dem Nordpol. Vom Gipfel kann man bei klarer Sicht in sechs Länder blicken (Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien). Hinauf führen verschiedene Bergwanderwege ab Wildhaus, Wasserauen und Schwägalp.
Reizvoll und interessant ist der Aufstieg ab Meglisalp. Vom Berghaus geht es auf einem schön angelegten Bergweg über bunt blühende Alpweiden konstant aufwärts bis unterhalb der Ageteplatte, wo sich die Wege verzweigen. In der Flanke einer schroffen Kalkfelsenkette gelangt man in weiterhin anhaltendem Aufstieg immer tiefer in das unberührte Hochtälchen am Südostfuss des Säntis hinein.
Auch bei der nächsten Verzweigung oberhalb der Wagenlücke behält man die Richtung geradeaus bei. Bereits mehrmals hat sich die markante, 123 m hohe Swisscom-Antenne auf dem Säntisgipfel gezeigt. Nun gibt sie die Richtung vor und ruft permanent das Ziel in Erinnerung. Die letzten paar hundert Höhenmeter bis zum Gipfel verlaufen durch teilweise stark zerklüftetes Karstgebiet. Oft liegen hier bis weit in den Hochsommer noch grössere Schneereste, was entsprechende Vorsicht erfordert.
Wie auf allen Ausflugsbergen, die mit einer Bergbahn erschlossen sind, hat man auch auf dem Säntis nach dem anstrengenden und schweisstreibenden Aufstieg irritierende Begegnungen mit Flipflop-Trägern zu gewärtigen, die mit iPads fotografieren und den ankommenden Bergwanderer wie eine ausserirdische Echse beäugen. Die grandiose Rundsicht entschädigt allerdings für jegliche Unbill.
Der Abstieg über den Lisengrat gewährt atemberaubende Tiefblicke von mehreren hundert Metern in die Senkrechte. Der schmale Felssteig ist mit Drahtseilen gut gesichert. An Tagen mit hohem Andrang (sonnige Wochenenden, Ferienzeit) kann auf dem stark exponierten Pfad allerdings dichter Gegenverkehr auftreten, was zu relativ mühsamen Kreuzungsmanövern führt. Unkompliziert und einfach ist demgegenüber der Abstieg vom Rotsteinpass zurück zur Meglisalp.