Wanderung Meglisalp-Rotsteinpass-Fählensee
Abenteuer am Drahtseil
Wanderzeit: 7 h
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juli - Oktober
Sehr schön, aber anstrengend und nur für trittsichere Berggänger geeignet ist diese Rundwanderung mit Ausgangspunkt und Ziel Meglisalp. Der Auf- und Abstieg am Altmannsattel ist mit Drahtseilen und Stahltritten ausgestattet. Durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Im Unterschied zu den meisten anderen hier vorgestellten Wanderungen sind der Ausgangs- und der Zielpunkt dieser Route nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Doch auch ein Auto wäre nicht hilfreich – auf die Meglisalp gelangt man nur zu Fuss. Dafür eignet sich das Berggasthaus perfekt als Basis für verschiedene längere und interessante Touren im Alpsteingebiet. Varianten für die Anreise zu Fuss werden hier beschrieben.
In gemächlichem Aufstieg führt der Bergwanderweg von der Meglisalp zum Spitzigstein, wo sich eine kleine Alphütte an einen scharfkantigen, senkrecht in die Höhe ragenden Felsblock duckt. Fast ebenen Wegs geht es an den Hütten von Oberchellen vorüber, danach steigt der Weg erneut. Im karg bewachsenen Hochtälchen gewinnt man zusehends an Höhe. Oberhalb der Schafmad erahnt man hinter den schroff abfallenden Felstürmen das angrenzende Chärren-Tal.
Nach dem Berggasthaus am Rotsteinpass wechseln Terrain und Exposition vollkommen. Ein zuweilen schmaler, praktisch durchwegs mit Drahtseilen gesicherter Steig führt durch felsiges Terrain, Schotterhalden und enge Couloirs sehr steil aufwärts. Wer nicht schwindelfrei und absolut trittsicher ist, sollte die Füsse von dieser Route lassen.
An einem wunderbar aussichtsreichen Felssattel (mit schönen Ausblicken ins nahe Toggenburg) verzweigen sich die Wege: Geradeaus ginge es zum Zwinglipass (mit der Möglichkeit, auf etwas weniger steilem Weg nach Häderen abzusteigen); links erreicht man auf leicht ansteigendem Weidepfad den Altmannsattel, der am Fuss des Altmanns (des zweithöchsten Gipfels im Alpstein) liegt.
Der erste Teil des Abstiegs Richtung Fählenalp weist erneut ein ausserordentlich starkes Gefälle auf. Drahtseile erleichtern die Passage. Allerdings können sie teilweise noch bis in den Hochsommer hinein unter dicken Altschneeschichten liegen. Am Rand einer weiten Geländemulde hat man einen schönen Tiefblick auf den Ausgangspunkt der Wanderung, die Meglisalp.
Nun beginnt der wohl schönste Teil der Tour. Unterhalb der grazil geformten Kalksteinflühe der Fählentürme zieht sich ein schmaler, aber problemlos begehbarer Graspfad zu den Alphütten von Häderen hinunter. Schon bald rückt auch der Fählensee ins Blickfeld. Wie ein Fjord erstreckt er sich in der Tiefe zwischen hohen Bergkämmen.
Über die Weiden der Fählenalp geht es mit ständigem Ausblick auf den schimmernden See weiter abwärts. Etwas oberhalb des Wassers führt der Wanderweg dem Bergsee entlang hinüber zum Berggasthaus Bollenwees. Ein Badeplatz lädt im Sommer zu einem erfrischenden Bad im Bergsee ein. An heissen Tagen ist die Abkühlung ebenso nützlich wie willkommen, denn nach einer weiteren kurzen Abstiegspassage im Stiefel-Couloir geht es nochmals tüchtig aufwärts: Über die Weiden der Widderalp erreicht man nach Überwindung von 400 Höhenmetern den Widderalpsattel. Dort schmiegt sich der Weg in den Geländekessel des Bötzels, senkt sich zuerst leicht, um dann ebenso sanft wieder anzusteigen zum grasbewachsenen Sattel am Bötzelkopf. Von dort gelangt man in zwischendurch ziemlich steilem Abstieg zurück zur Meglisalp.