Wanderung Hoher Hirschberg
Höhen-Bluff am Hirschberg
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Der Hohe Hirschberg ist ein vorzüglicher Aussichtspunkt zwischen Säntis und St. Galler Rheintal. Anders als sein Name vermuten lässt, kostet es wenig Anstrengung, ihn zu erklimmen. Etliche kürzere Asphaltabschnitte summieren sich zu einem Hartbelagsanteil von rund 30% der Gesamtstrecke.
Detaillierte Routenbeschreibung
Gäbe es die Frauen nicht, dann wäre Appenzell heute wahrscheinlich ein Teil von Österreich. Doch bei der Schlacht am Stoss 1405 zogen sich die Appenzellerinnen Männerkleider an und stürzten sich als vermeintlicher Reservetrupp aufs Schlachtfeld. Sie brauchten gar nicht erst ihre Waffen zu schwingen – ihr Gebrüll genügte, um die kurz vor dem Sieg stehenden habsburgischen Truppen schlagartig in die Flucht zu treiben und den Appenzellern Männern so viel neuen Mut und frische Kraft einzuflössen, dass sie die Feinde bis weit in den Osten verfolgten. Erst im fernen Innsbruck kamen die erschöpften Habsburger zur Ruhe, stifteten eine Kapelle und brachten darin den frommen Wunsch an: Gott behüte uns vor der Pest und vor den Appenzellern.
Die Stelle, an der sich die nachmaligen Schlachtsieger zum Kampf versammelt hatten, heisst noch heute Sammelplatz. Hier beginnt die Wanderung zum Hohen Hirschberg. Die Route führt in sanftem Anstieg hangwärts und folgt dabei mehr oder weniger dem Trassee der Hochspannungsleitung. Weiterhin aufsteigend durchquert man ausgedehnte Riedgras-Wiesen, die besonders im Herbst mit vielfältigen Gelb- und Brauntönen das Auge erfreuen.
Nach der Wegverzweigung Hütten geht es eine Weile stärker aufwärts. Zusehends öffnet sich die Sicht auch auf den östlichen Alpstein und zu den nahen Vorarlberger Gipfeln. Vollends umfassend ist die Rundsicht oben auf der Kuppe des Hohen Hirschberg. Das Säntis-Massiv zeigt sich in voller Pracht, an seinem Fuss leuchtet die Appenzeller Wiesenlandschaft in intensivem Grün.
Für die Rückkehr ins Tal stehen mehrere, jeweils rund einstündige Varianten zur Auswahl, etwa nach Gais, zum Stoss oder zurück zum Sammelplatz. Viel Aussicht bietet der Abstieg nach Appenzell. Bis Hütten wird dazu der gleiche Weg wie beim Aufstieg genutzt, danach wandert man auf Strässchen und Wiesen über den Hügelrücken zum Guggerloch. Von dort geht es der Strasse entlang und über Fusswege ins Dorfzentrum von Appenzell.