Wanderung Rünenberg-Läufelfingen
Natur- und Kulturdenkmäler im Homburgertal
Wanderzeit: 3 h 20 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Das Homburgertal im Kanton Basel-Land liegt abseits der grossen Verkehrsströme. Die beschauliche Gegend eignet sich deshalb gut für einen leichten Bummel in der Natur. Für Familien prädestiniert ist die Tour von Rünenberg nach Läufelfingen. Sie führt unter anderem zu einem stattlichen Wasserfall und einer eindrücklichen Ruine. 65% der Strecke verlaufen auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Mit einer Höhe von knapp 600 Metern über Meer wirkt es vielleicht etwas übertrieben, dass im Namen dieses Dorfs ein Berg steckt. Doch immerhin liegt Rünenberg auf einem Plateau zwischen den Tälern des Eibachs und des Homburgerbachs und erhebt sich damit deutlich über seine Umgebung. Die Wanderung zum Giessen beginnt denn auch gleich mit einem Abstieg, der allerdings weder steil noch lang ausfällt. Kaum hat man den Wald erreicht, der den Stierengraben umgibt, so hört man schon das Wasser rauschen. 18 Meter hoch ist die Felswand, über die der Bach hinunterstürzt, um im Aufprall auf einem Kegel aus Tuffstein zu zerstieben und in Schwaden davonzuziehen. Verglichen mit Wasserfällen in den Alpen mag sich die Fallhöhe bescheiden ausnehmen, doch mit seiner mächtigen gewölbten Felswand verfügt der Giessen dennoch über eine beachtliche ästhetische Qualität – kurz gesagt: Man setzt sich gerne auf eine der Holzbänke am Grund der weiten Natur-Arena und schaut versonnen zu, wie das Wasser über die Fluh strömt.
Der Bach hat ein tiefes Tobel geschaffen. Durch dieses wird die Wanderung nun fortgesetzt. Nach einer Weile öffnet sich das Gelände zu einem lauschigen Tälchen mit anmutigem Wiesengrund, das schliesslich ins Homburgertal mündet. Kurz vor dem Weiler Sommerau zweigt man links ab in den Pfad, der nach Rümlingen führt. Dabei wandert man der Bahnlinie entlang, die weiter südlich durch den Hauenstein-Scheiteltunnel führt. Die Geleise verbinden Basel seit 1858 mit dem Mittelland und zählen damit zu den ältesten Bahnstrecken der Schweiz.
Zu den markanten Bauwerken der Linie zählt der 25 Meter hohe Rümlinger Viadukt. Der Wanderweg führt direkt zu ihm hin. Erneut wird nach links abgezweigt, so dass man nun in östlicher Richtung marschiert. Ein kurzer, aber steiler Aufstieg führt zum Weiler Mettenberg, danach folgt ein fast drei Kilometer langer Abschnitt auf Asphalt, der nur kurz vom Abstieg ins Dorfzentrum von Häfelfingen unterbrochen wird. Die offene Landschaft und die schöne Aussicht zu den umliegenden Hügeln und Jurahöhen vermögen immerhin über den Hartbelag hinwegzutrösten.
Bei der Wannenegg lädt ein aussichtsreich gelegener Picknickplatz mit befestigter Feuerstelle zur Rast ein. Danach umrundet der Wanderweg die bewaldete Kuppe des Hombergs und führt zur Ruine Homburg. Die ersten Teile des Bauwerks wurden 1240 im Auftrag des Grafen von Frohburg errichtet. 1400 erwarb die Stadt Basel das Anwesen und baute es zu einem Schloss für die Landvögte aus, die fortan während fast 300 Jahren hier residierten und von der lokalen Bevölkerung Steuern eintrieben. Im Zuge der französischen Revolution verjagte die Landbevölkerung den verhassten Vogt, steckte das Schloss in Brand und plünderte die Ruine als Steinbruch.
Erst vor dem Zweiten Weltkrieg wurden die überwachsenen Mauern wieder freigelegt. Die Anlage wurde darauf in mehreren Sanierungsschritten konserviert. Im Zuge einer dieser Etappen richtete man auch einen Aufgang zum Wohnturm ein. Von dort bietet sich ein spektakulärer Tiefblick auf die Überreste der Burg und ihre Umgebung.
Auf dem Areal der Ruine steht ein kleiner Rastplatz zur Verfügung. Eine letzte Picknickgelegenheit bietet sich wenig später beim Rastplatz Schlossbänkli unweit des Dorfrands von Läufelfingen. Das Ziel der Wanderung ist der Bahnhof am südlichen Ende des Dorfs.